Gehirn bringt Musik mit Farben zusammen
Stücke in Moll werden als "dunkel, Titel in "Dur" als "hell" interpretiert
Farbpsychologen Karen Schloss und Stephen Palmer (Foto: Yasmin Anwar) |
Berkeley (pte014/17.05.2013/11:35) Ob Mozarts Flötenkonzert oder ein Rocksong von AC/DC - unser Gehirn verdrahtet Musik immer mit Farben. Wir assoziieren bestimmte Musikstücke mit Farbgebungen - also Klangfarben zu den Liedern. Zu diesem Schluss kommt eine Erhebung der Elite-Universität Berkeley in Kalifornien http://berkeley.edu . So wird etwa Mozarts Flötenkonzert häufig mit leuchtend gelb und orange in Verbindung gebracht, während seine mürrischen Requiem in D-Moll eher mit bläulich-grau verknüpft werden.
Klang und Farbe überall gleich
Die Forscher testeten sowohl US-Amerikaner als auch Mexikaner - es gab keine Unterschiede in der Wahrnehmung von Klang und Farbe. Dies deutet darauf hin, Menschen ein und dieselbe emotionale Palette haben, wenn es um Musik und ihre "Färbung" geht. "Das Gefühl für die Farben zur Musik kommt intuitiv und es gibt keine kulturellen Barrieren", sagt Studienleiter Stephen Palmer.
Die Wissenschaftler konnten zudem feststellen, dass die Probanden Musik in Dur mit lebendigen, gelben Farben zusammenbringen, während sie Musik in Moll eher mit grauen, blauen Farben assoziieren. "Überraschenderweise können wir mit 95-prozentiger Genauigkeit sagen, dass glückliche oder traurige Musik ihre typischen Farben haben", sagt Palmer.
Nutzung für kreative Therapien
Die Studienergebnisse können für kreative Therapien genutzt werden, sogar die Werbebranche kann aus ihnen einen Nutzen ziehen, um die Menschen emotional zu beeinflussen. Etwa 100 Männer und Frauen nahmen an der Berkeley-Studie zu Musik und Farben teil. Vorgespielt wurden ihnen 18 klassische Musikstücke der Komponisten Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart und Johannes Brahms.
Es wurden mal schnelle und mal langsame Stücke, sowohl in Dur als auch in Moll abgespielt und auf ihre Wirkung getestet. Dazu standen den Probanden 37 Farben zur Verfügung, die sie mit der Musik verknüpfen sollten. "Wir wissen, dass in Mexiko und in den USA die Antworten sehr ähnlich sind", sagt Palmer. Als nächsten Schritt möchten die US-Forscher ihren Test in China und der Türkei durchführen.
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