pte20130531011 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Ibuprofen und Diclofenac können Herzrisiko erhöhen

Große Mengen sowie langfristige Einnahme gesundheitsgefährdend


Schmerzmittel: Herzrisiko steigt leicht an (Foto: pixelio.de, Sara Hegewald)
Schmerzmittel: Herzrisiko steigt leicht an (Foto: pixelio.de, Sara Hegewald)

Oxford (pte011/31.05.2013/12:05) Die beiden Schmerzmittel Ibuprofen und Diclofenac können das Risiko von Herzproblemen leicht erhöhen, wenn sie in großen Mengen über einen langen Zeitraum eingenommen werden, wie die University of Oxford http://ox.ac.uk belegt. Patienten mit schwerer Arthritis nehmen diese - auch entzündungshemmenden Medikamente - ein. Laut dem Team um Colin Baigent würden manche Patienten dieses Risiko für akzeptabel halten. Sie sollten jedoch die Wahl haben, sich für oder gegen die Präparate zu entscheiden.

Selbstbestimmte Patienten als Ziel

Die in The Lancet http://thelancet.com veröffentlichte Studie zeigt, dass die Medikamente für Raucher und Menschen mit Übergewicht ein noch größeres Risiko bedeuten können. Patienten sollten laut den Forschern eine fundierte Entscheidung über die Einnahme dieser Medikamente treffen können.

Das Team untersuchte die Daten von mehr als 353.000 Patientenakten aus 639 verschiedenen klinischen Studien, um die Auswirkungen von entzündungshemmenden Medikamenten zu überprüfen. Analysiert wurden hohe Dosierungen mit Rezept und nicht frei kaufbare Schmerzmittel. Es handelte sich dabei um Dosierungen von 150 Milligramm Diclofenac oder 2.400 Milligramm Ibuprofen pro Tag.

Gelegentliche Einnahme unproblematisch

Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass auf je 1.000 Personen, die diese Medikamente einnehmen, im Jahr drei zusätzliche Herzanfälle, vier zusätzliche Herzversagen und ein Todesfall sowie Fälle von Magenblutungen kommen. Die Anzahl der Herzanfälle würde sich also von normalerweise acht auf 1.000 Menschen pro Jahr auf elf erhöhen.

Laut Baigent klingt drei pro 1.000 pro Jahr wie ein relativ geringes Risiko. Patienten sollten die Einnahme aber selbst entscheiden können. Keine Gedanken brauchen sich Menschen machen, die die Medikamente zum Beispiel gegen Kopfschmerzen kurzfristig einnehmen. Baigent warnt jedoch, dass jene, die bereits über ein Herzrisiko verfügen, bei hohen Dosierungen noch einer größeren Gefahr ausgesetzt wären.

Mit Rofecoxib wurde ein vergleichbares Medikament 2004 vom Hersteller freiwillig vom Markt genommen, nachdem vergleichbare Bedenken geäußert wurden. Allein in Großbritannien werden über 17 Mio. Rezepte für entzündungshemmende Medikamente ausgestellt. Bei zwei Drittel handelt es sich entweder um Ibuprofen oder Diclofenac. Mit Naproxen verfügte ein drittes Medikament über ein geringeres Risiko von Herzproblemen.

(Ende)
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