pte20130607002 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

USA: Eltern wissen kaum, was Kinder im Web treiben

Jugendliche suchen im Netz gezielt nach problematischen Inhalten


Internet-Netzwerk: ungeahnte Gefahrenquelle (Foto: pixelio.de/Gerd Altmann)
Internet-Netzwerk: ungeahnte Gefahrenquelle (Foto: pixelio.de/Gerd Altmann)

Kalifornien/Wien (pte002/07.06.2013/06:05) Eltern in den USA wissen oft nicht, was ihre Kinder im Internet treiben und welchen Inhalten sie schutzlos ausgesetzt sind. Dies geht aus einer McAfee-Erhebung http://mcafee.com hervor. Den Ergebnissen zufolge befassen sich 74 Prozent der befragten Eltern überhaupt nicht mit den Internet-Aktivitäten ihrer Kinder. Hinzu kommt, dass 46 Prozent der Jugendlichen angegeben haben, dass sie ihre Online-Aktivitäten ändern würden, wenn es zu einer Kontrolle durch die Eltern käme.

Form von Rebellion

"Zum einen geht es um die Inhalte wie Pornografie oder Gewalt, mit denen Kinder in Kontakt kommen. Zum anderen gibt es die Interaktion mit anderen Internet-Usern. Diese Abgrenzung ist wichtig, da der Online-Austausch auch Cyber-Mobbing oder Cyber-Grooming zur Folge haben kann", erklärt Ronald Hechenberger von Saferinternet http://saferinternet.at im Interview mit pressetext.

McAfee zufolge ist es kaum verwunderlich, dass Jugendliche rebellieren, indem sie ihre Online-Aktivitäten verbergen. Beunruhigend seien jedoch die gefährlichen Verhaltensweisen der Teenager sowie der Umstand, dass sich diese schon auf Kinder zwischen zehn und 13 Jahren ausgeweitet haben. 85 Prozent der Befragten zwischen zehn und zwölf Jahren geben zu, über einen Facebook-Account zu verfügen, obwohl das Mindestalter 13 ist. "Hier liegt es vor allem an den Eltern, sich für die Online-Aktivitäten ihrer Kinder zu interessieren", so Hechenberger.

Risiko unausweichlich

Die Mehrheit der Eltern geht davon aus, die Gefahren der Internetnutzung ausreichend übermittelt zu haben, während nur 41 Prozent der Kinder damit übereinstimmen. Doch die Jugendlichen fallen den verstörenden Inhalten nicht nur ungewollt zum Opfer. Den Resultaten zufolge suchen sie im Internet sogar explizit danach. Laut Hechenberger könne man die Kinder nur schwer vor derartigen Inhalten bewahren. "Obwohl technische Tools zur Verfügung stehen, sind die technikversierten Jugendlichen meist clever genug, diese zu umgehen", schildert er.

Besonders essenziell sei es daher, sich mit den Internet-Aktivitäten seiner Kinder zu befassen. "Dem Umgang mit problematischen Darstellungen kann im Internet kaum ausgewichen werden. Deshalb ist es für die Eltern wichtig, diese im Gespräch zu thematisieren und konkrete Hilfestellungen bereitzustellen", ergänzt der Experte. Zusätzlich hätten Kinder und Jugendliche die Option, sich an eine anonyme Beratungsstelle zu wenden. Oft wird das Gespräch mit den Eltern nämlich aus Gründen wie Scham oder Angst abgelehnt.

(Ende)
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