pte20140303017 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

Krim-Konflikt: Kriegsangst lähmt Europas Börsen

Indizes stürzen ab - Russische Zentralbank hebt Leitzins unerwartet an


Russische Flagge auf Krim-Gebäude: Börsen nervös (Foto: pixelio.de, Helga Ewert)
Russische Flagge auf Krim-Gebäude: Börsen nervös (Foto: pixelio.de, Helga Ewert)

Kiew/Moskau (pte017/03.03.2014/13:14) Die Angst um einen drohenden Krieg mit der Ukraine hat die Börsen international, vor allem aber in Russland, auf Talfahrt geschickt. So ist der Rubel gegenüber dem Euro und dem Dollar auf ein nie dagewesenes Tief gestürzt, wodurch sich die russische Zentralbank http://cbr.ru nun bereits zu einer radikalen Zinserhöhung gezwungen sieht.

50 Rubel für einen Euro

Angesichts der Spannungen auf der Halbinsel Krim brach der Moskauer Börsenindex MICEX um 5,89 Prozent ein. Aber auch der Index RTS sackte nach Börsenöffnung um 7,08 Prozent ab. Die Währung leidet. Ein Euro kostete erstmals über 50 Rubel. In der Folge verlor der RTS, in dem in Dollar notierte Aktienwerte zusammengefasst sind, sogar um bis zu zehn Prozent ein. Dies stellt den größten Tagesverlust seit der Pleite von Lehman Brothers im Jahr 2008.

Folgenreich sind die Ereignisse im Grenzgebiet zwischen Russland und der Ukraine auch für Zentraleuropa. So verlor der Dax im frühen Handel um 2,47 Prozent auf 9.452 Punkte. Zum Vergleich: Zuletzt war es im Januar an einem einzigen Tag so deutlich abwärts gegangen. Auch der französische und britische Aktienmarkt starteten negativ. Für den EuroStoxx 50 ging es um 2,07 Prozent auf 3.083 Punkte abwärts. Investoren zeigen sich international stark beunruhigt.

Gegen Inflation, für Stabilität

Die russische Zentralbank versucht unterdessen die Auswirkungen der international als ernste Aggression gesehenen Invasion auf der Krim im Zaum zu halten. Sie hob den Leitzins überraschend von 5,5 auf sieben Prozent an. "Die Entscheidung hat das Ziel, Inflationsrisiken und Risiken für die finanzielle Stabilität angesichts der zunehmend volatilen Märkte zu verhindern", ließ die Notenbank wissen, ohne die Ukraine ausdrücklich zu nennen.

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