Öl- und Gasbohrungen oft zu Unrecht am Pranger
100 Areale in Italien analysiert - Fischer und Landwirte sind Nutznießer
Bohrinsel: Folgen für die Umwelt überschaubar (Foto: pixelio.de, Dieter Schütz) |
Bologna (pte002/12.06.2014/06:05) Erdöl- und Erdgasbohrungen im offenen Meer sind weniger schädlich für die Umwelt als bisher angenommen. Zu diesem Schluss kommt das Centro di Ricerche Industriali ed Energetiche http://rie.it in Bologna im Auftrag des italienischen Fachverbandes Assomineraria http://assomineraria.org . Demnach bringen Offshore-Plattformen sogar zahleiche ökologische Vorteile mit sich.
Keine Schleppnetze im Einsatz
Untersucht wurden vor allem die Bedingungen an den in den 1960er-Jahren in der Adria angelegten Bohrstellen. "Der Fang von Fischen und Schalentieren in der Nähe von Bohrinseln ist deutlich reichhaltiger als im offenen Meer", bestätigt Projektleiter Alberto Clo. Da in deren Nähe der Einsatz von Schleppnetzen nicht möglich sei, hätten Fauna und Flora gute Voraussetzungen, sich ungestört zu entwickeln.
Ein weiteres Argument der Experten für die Bohrungen auf hoher See: Trotz der mehr als 100 Bohrstellen an den Küsten der Abruzzen und des Molise gelten - wie die Anzahl der jährlich von Umweltschützern vergebenen "bandiere blu" zeigt - die dortigen Badestrände überwiegend als sauber. Eine Ausdehnung der Studie auf das italienische Festland hat ähnliche Ergebnisse geliefert.
Auch Fremdenverkehr profitiert
In Bezug auf das Festland wurden ökolgische und ökonomische Folgen an den Fundstellen in der Val d'Agri bei Potenza untersucht - also dort, wo Europas größtes Onshore-Ölvorkommen liegt. "Wir haben festgestellt, dass sich die umliegende Agrarwirtschaft stärker als in anderen Gegenden entwickelt hat", so Clo. Dies gelte sowohl für die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe als auch für den Umfang der Flächenbewirtschaftung.
Zu den gleichen Ergebnissen kamen die Studien im Val di Taro bei Parma, wo die landesweit ältesten Bohrstellen betrieben werden. Aber nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch der Fremdenverkehr hätten keine negativen Auswirkungen gezeigt. Im Gegenteil: Der dortige Tourismus habe sich nachhaltig qualitativ verbessert. "Der von Misstrauen und Unwissen geschürte Widerstand gegen Projekte im Energiebereich entbehrt oft jeder wissenschaftlichen Grundlage", meint Clo abschließend.
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