Kein Schutz: Milch erhöht Risiko für Knochenbrüche
Schwedische Forscher stellen bisherige Nahrungsempfehlungen infrage
Milch: Doch kein Schutz vor Knochenbrüchen (Foto: pixelio.de, Tim Reckmann) |
Uppsala (pte018/30.10.2014/10:30) Viel Milch zu trinken, schützt laut einer neuen Studie der Uppsala Universitet http://www.uu.se doch nicht vor Knochenbrüchen. Das Team um Karl Michaelsson hat herausgefunden, dass Frauen, die mehr als drei Gläser Milch pro Tag tranken, eher betroffen waren als jene, die weniger zu sich nahmen.
Alkohol und Gewicht relevant
Die Wissenschaftler räumen ein, dass diese Ergebnisse nur einen Trend widerspiegeln und nicht als Beweis dafür angesehen werden sollten, dass eine große Menge an Milch zu Knochenbrüchen führt. Faktoren wie Alkohol und Gewicht spielten laut dem im "British Medical Journal" http://bmj.com publizierten Erkenntnissen auch eine Rolle.
Milch wird seit vielen Jahren als gute Kalziumquelle empfohlen. Studien, die untersucht haben, ob es dadurch zu stärkeren Knochen und damit zu weniger Brüchen kommt, lieferten jedoch widersprüchliche Ergebnisse. Für die aktuelle Studie wurden die Ernährungsgewohnheiten von 61.400 Frauen für den Zeitraum von 1987 bis 1990 und von 45.300 Männern im Jahr 1997 analysiert.
Ihr Gesundheitszustand wurde in den folgenden Jahren genau beobachtet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden ersucht, Fragen dazu zu beantworten, wie oft sie zum Beispiel Milch, Joghurt oder Käse im Verlauf eines Jahres zu sich nahmen. In einem nächsten Schritt wurde überprüft, wie viele Knochenbrüche auftraten und wie viele Personen in den folgenden Jahren starben.
Frauen stärker betroffen als Männer
In den 20 Jahren zeigte sich, dass Frauen, die mehr als drei Gläser Milch am Tag (über 680 Milliliter) tranken, eher einen Knochenbruch erlitten als jene, die weniger zu sich nahmen. Diese Gruppe verfügte auch über ein höheres Sterberisiko. Laut Michaelsson hatten Frauen, die drei oder mehr Gläser Milch pro Tag tranken, bis zum Ende der Studie ein doppelt so hohes Sterberisiko. Ebenso das Risiko einer Hüftfraktur war um 50 Prozent höher.
Die männlichen Teilnehmer wurden durchschnittlich elf Jahre nach der ersten Befragung beobachtet. Auch diese Gruppe wies einen ähnlichen, wenn auch weniger deutlichen Trend auf. Wurden auch fermentierte Milchprodukte wie Joghurt berücksichtigt, zeigte sich genau der entgegengesetzte Trend: Das Risiko von Knochenbrüchen war geringer.
Laut Michaelsson könnten diese Ergebnisse auf den in der Milch enthaltenen Zucker zurückzuführen sein. Dieser führt laut einigen Tierstudien zur Beschleunigung des Alterungsprozesses. "Unsere Ergebnisse könnten die Richtigkeit von Empfehlungen infrage stellen, die raten viel Milch zu trinken, um Knochenbrüche zu verhindern", erläutert Michaelsson.
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