pte20141223002 Medien/Kommunikation, Auto/Verkehr

"Endui": App schätzt Alkoholpegel von Autofahrern

Nutzer-Daten werden analysiert - Expertin warnt vor falschen Schlüssen


Alkohol: der natürliche Feind der Selbsteinschätzung (Foto: pixelio.de/Heuting)
Alkohol: der natürliche Feind der Selbsteinschätzung (Foto: pixelio.de/Heuting)

Annapolis (pte002/23.12.2014/06:05) Die Gratis-App "Endui" hilft festzustellen, ob eine Person noch fahrtüchtig ist oder nicht. Auf Basis der Eingabe von Geschlecht, Größe und Gewicht der Person sowie Art und Anzahl der konsumierten Getränke und dem Zeitpunkt deren Konsumation wird der Alkoholspiegel im Blut geschätzt. Die Software wurde mit 50.000 Dollar (rund 40.000 Euro) öffentlichen Geldern vonseiten der US-amerikanischen Governors Highway Safety Association http://ghsa.org in Maryland entwickelt.

Schätzung ersetzt Messung nicht

Beim Ersteinstieg wird darauf hingewiesen, dass die App für Erziehungszwecke entwickelt wurde und nur Schätzwerte liefern kann. Die App kann eine Messung nicht ersetzen. "Ohne die individuelle Fähigkeit zum Abbau von Alkohol zu kennen, kann nicht beurteilt werden, wie viel Blutalkohol jemand aufweist. Und auch nicht, ob sich die Person noch in einem Stadium befindet, in dem sich der Alkohol noch aufbaut, oder schon in einem des Abbaus", erläutert ÖAMTC-Verkehrspychologin Marion Seidenberger http://oeamtc.at gegenüber pressetext.

Endui ist im Vergleich zu ähnlichen Apps laut den Entwicklern leicht zu bedienen. Wer den Werten nicht traut, kann auf zwei Spiele zurückgreifen, die Reflexe und kognitive Fähigkeiten testen. Diese Games sollen abschrecken, unter Umständen auch Unfälle simulieren und so zeigen, wie groß das Fahrrisiko unter Beeinträchtigung ist. Die Anwendung verfügt auch über die Funktion, ein Taxi oder zuvor als potenzielle Fahrer festgelegte Personen anzurufen. Darüber hinaus gibt es die Option, einen betrunkenen Fahrer direkt der Polizei zu melden.

Kein Garant für effektiven Nutzen

Den vergleichsweise umfassenden Zugang lobt Seidenberger, zweifelt jedoch daran, ob Personen die App nutzen, die ein geschärftes Bewusstsein für den Umgang mit Alkohol haben und wissen, dass dieser sich von Mensch zu Mensch unterschiedlich auf die Fahrtüchtigkeit auswirke. "Ohne Vorsicht ist die App aber nicht zu genießen. Sie dient wohl eher der Unterhaltung." Laut Seidenberger ist grundsätzlich auch der datenschutzrechtliche Aspekt zu berücksichtigen, ob man per App genau erfasst haben möchte, was man wann getrunken hat.

(Ende)
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