pte20160608015 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Blutungen des Herzmuskels oft schuld an Infarkt

Verabreichte Medikamente können auch negative Auswirkungen haben


Defi: Herzmuskel oft verletzt (Foto: pixelio.de, Stephanie Hofschlaeger)
Defi: Herzmuskel oft verletzt (Foto: pixelio.de, Stephanie Hofschlaeger)

Glasgow (pte015/08.06.2016/10:30) Experten der University of Glasgow http://gla.ac.uk haben ein Verfahren entwickelt, das feststellt, wie schwer ein Herzanfall war und ob er zu dauerhaften Schädigungen führt. Dafür werden Verletzungen oder Blutungen des Herzmuskels untersucht. Zeigen Patienten diese Symptome bei Scans, kommt es laut dem Team um Colin Berry häufiger zu ernsten Problemen wie Herzversagen. Allein in Großbritannien erleidet eine halbe Mio. Menschen ein Herzversagen. Infarkte gehören dabei zu den häufigsten Ursachen.

Über 200 Patienten begleitet

Die von der British Heart Foundation http://bhf.org.uk finanzierte Studie begleitete über 200 Patienten in den Stunden, Wochen und Monaten, nachdem sie mit einem Herzanfall ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Die Forscher führten während des Klinikaufenthalts zusätzliche Tests an den Teilnehmern durch. Bei Anzeichen von Blutungen im Herzmuskel kam es später eher zu Komplikationen. Dieses Wissen könnte Ärzten bei der weiteren Behandlung helfen und auch bei der Entscheidung, wie lange ein Patient genau überwacht werden sollte.

Der Forschungsleiter geht davon aus, dass die Blutungen teilweise durch die blutverdünnenden Medikamente ausgelöst werden, die nach einem Herzanfall verabreicht werden müssen. Es kommt zu einem Herzanfall, wenn die großen Blutgefäße, die das Herz versorgen, durch ein Gerinnsel blockiert werden. Die winzigen Blutgefäße des Herzmuskels selbst können laut Berry ebenfalls blockiert und damit undicht werden. Dem Experten nach kommt es bei fast der Hälfte der Herzanfälle zu Blutungen oder Verletzungen des Herzens.

Suche nach besserem Ansatz

Nicht immer ist jedoch ein Herzversagen die Folge. "Damit könnte erklärt sein, warum es bei Patienten immer wieder trotz einer wirksamen Behandlung zu negativen Auswirkungen kommt", so Berry. Da jetzt bekannt sei, dass es sich bei den Blutungen des Herzmuskels um eine möglicherweise schwere Komplikation handle, gelte es diese zu vermeiden. Derzeit wird erforscht, ob es einen besseren Behandlungsansatz nach einem schweren Herzanfall gibt. Denkbar ist zum Beispiel die direkte Injektion von Medikamenten in die Herzblutgefäße.

(Ende)
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