Nach Wahlsieg von Trump: Börsen in Schockstarre
Unsicherheit über Wirtschaftspläne - Indizes in Asien und Europa fallen
Donald J. Trump: designierter 45. Präsident der USA (Foto: donaldjtrump.com) |
Frankfurt am Main/Washington (pte016/09.11.2016/10:30) Nach dem überraschenden Wahlsieg Donald Trumps http://donaldjtrump.com in den USA reagieren die Börsianer geschockt, das Aktienbarometer fällt und drückt die Angst vieler Händler vor der bevorstehenden Wirtschaftspolitik des republikanischen Milliardärs aus. Analysten sprechen gar von einem "Brexit 2.0".
Kurse sacken deutlich ab
Erste Reaktionen aus Asien lassen erahnen, wie unsicher die Lage mit Trump als neuem US-Präsidenten eingeschätzt wird. So verlor der Leitindex Nikkei nach dem bestätigten Wahlsieg um 5,4 Prozent auf den Schlussstand von 16.252 Punkten. Aber auch der mehr Unternehmen abdeckende Topix gab 4,6 Prozent auf 1.301 Punkte nach. Ähnlich die Lage am Finanz-Hotspot Hongkong. Hier sackte der Hang-Seng-Index um rund drei Prozent in die Tiefe. Gleiche Tendenz im koreanischen Seoul. Dort rutschte der Kospi-Index um rund drei Prozent nach unten. In Taiwan zeigte sich ein Minus von rund zwei Prozent - ähnlich an der australischen Börse.
In Frankfurt zeichnet sich eine ähnliche zurückhaltende Entwicklung der Marktteilnehmer ab. Das Börsenbarometer am wichtigsten deutschen Handelsplatz ist mit einem Minus von drei Prozent bei 10.180 Zählern in den Morgen gestartet. Zum Vergleich: Am Montagabend hatte der Dax leicht im Plus bei 10.482 Zählern geschlossen. Die Anleger gehen auf Nummer sicher - und zwar mit Gold, Staatsanleihen und Co. Zudem konnte der japanische Yen kräftig zulegen.
"Auf falschem Fuß erwischt"
"Zum zweiten Mal innerhalb von nur fünf Monaten werden die Kapitalmärkte vollkommen auf dem falschen Fuß erwischt, weil scheinbar ausgefeilte Umfragen und Prognosemodelle, die mit Erfahrungen der Vergangenheit kalibriert wurden, den Wunsch nach einem politischen Wechsel und schlicht den Protest der Wähler nicht zutreffend abgebildet haben", zitiert das "Handelsblatt" Stefan Bielmeier, Chefvolkswirt der DZ Bank http://dzbank.de . "Niemand weiß genau, was ein Präsident Trump bedeutet. Und diese Unsicherheit spiegelt sich in der negativen Reaktion auf den Finanzmärkten wider", so Holger Sandte, Europa-Chefvolkswirt von Nordea http://nordea.de . Trumps Ausgabenpläne könnten US-Anleiherenditen steigen lassen.
Die Unsicherheit an den Märkten wird insbesondere von Trumps Freihandelspolitik gespeist. Weil Trump ein erklärter Gegner des Freihandels ist, sehen Experten darin die größten Gefahren für die deutsche Wirtschaft. Schwierig wird es aber auch für Staaten wie Mexiko, Kanada und China. Dass der bereits seit zwei Jahren stagnierende Welthandel unter Trump zurück zur alten Dynamik finden wird, zweifeln die Fachleute an. "In Europa werden die Anti-Establishment-Bewegungen Aufwind spüren", kommentiert Nordea-Ökonom Sandte abschließend die politischen Konsequenzen des Wahlausgangs in den Staaten.
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