pte20170111004 Unternehmen/Wirtschaft, Kultur/Lifestyle

Chinesen und Religiöse sparen deutlich mehr

Kulturelle Tradition als Schlüssel zum erfolgreichen Markteintritt


Chinese: Legt bei wenig Einkommen viel zur Seite (Foto: Jerzy Sawluk/pixelio.de)
Chinese: Legt bei wenig Einkommen viel zur Seite (Foto: Jerzy Sawluk/pixelio.de)

Sydney (pte004/11.01.2017/06:10) Religion und Ethnizität beeinflussen das Sparverhalten merklich, wie eine aktuelle Studie der australischen Macquarie University http://mq.edu.au zeigt. Speziell in der mittleren Einkommensschicht legen demnach religiöse Menschen mehr zurück. Chinesen wiederum sparen unabhängig vom Einkommen mehr als Kaukasier. Letztere Erkenntnis könnte auch Unternehmen helfen, die auf dem chinesischen Markt Fuß fassen wollen, so Studienautor Chris Baumann.

Chinesische Sparefrohs

Gemeinhin gelten Einkommen und Finanzverständnis als wichtigste Faktoren dafür, wie viel Menschen sparen. Doch der im "Journal of Strategic Marketing" erschienenen Erhebung nach, die Chinesen und Kaukasier in China, Australien und Kanada verglichen hat, ist auch die Ethnizität ein wesentlicher Faktor. In Australien beispielsweise sparen Kaukasier im Schnitt nur 15 Prozent ihres Einkommens, während chinesische Immigranten der ersten Generation oft bis zu 40 Prozent zur Seite legen, berichtet das "SBS" http://sbs.com.au . Die zweite Generation ist demnach sogar noch sparsamer.

Den Forschern zufolge dürfte das an kulturellen Faktoren liegen. Sie verweisen speziell darauf, dass der in China tief verwurzelte Konfuzianismus Sparsamkeit und Sicherheit hohe Bedeutung beimisst. "Die Ergebnisse liefern wichtige Einsichten für Unternehmen, welche die größte Wirtaschaft der Welt anzapfen wollen", meint jedenfalls Baumann. Um Produkte und Dienstleistungen an chinesische Konsumenten zu verkaufen, könne man "zum Beispiel die künftigen Einsparungen herausstreichen, die eine Investition in ein Produkt bringen kann".

Religion macht genügsam

Auch die Religion scheint das Sparverhalten zu beeinflussen. "Nicht-religiöse Gruppen in der mittleren bis unteren Einkommensschicht sind eher bereit, Geld für Unterhaltung und Alltägliches auszugeben als ihre religiösen Gegenstücke", erklärt Baumann. In der mittleren Einkommensschicht haben religiöse Menschen daher mit 35 Prozent eine merklich höhere Sparquote als nicht-religiöse (27 Prozent). Allerdings betont der Betriebswirt gegenüber der SBS, dass sich dieser Trend in der oberen Einkommensschicht massiv umkehrt und religiöse Gutverdiener eigentlich sehr wenig sparen.

(Ende)
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