pte20170203001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Schmerzmittel erhöhen Infarktrisiko bei einer Grippe

Vorsicht bei der Einnahme von NSAIDs gegen Infektionen der Atemwege


Schmerzmittel: Vorsicht bei der Einnahme geboten (Foto: pixelio.de, BirgitH)
Schmerzmittel: Vorsicht bei der Einnahme geboten (Foto: pixelio.de, BirgitH)

Taipeh (pte001/03.02.2017/06:00) Weitverbreitete Schmerzmittel können das Herzanfallrisiko erhöhen, wenn sie während einer Verkühlung oder einer grippeähnlichen Erkrankung eingesetzt werden. Das besagt eine Studie des National Taiwan University Hospital http://www.ntuh.gov.tw/en . Laut Forschungsleiter Cheng-Chung Fang ist bei der Verschreibung oder Einnahme von NSAIDs zur Linderung der Schmerzen bei akuten Atemwegsinfektionen Vorsicht geboten.

Kombinierte Auswirkungen

Die Forscher analysierten für den Zeitraum 2005 bis 2011 Versicherungsfälle der National Health Insurance von Taiwan http://www.nhi.gov.tw . Dazu gehörten auch die Daten von fast 10.000 Patienten, die aufgrund eines Herzanfalls ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Untersucht werden sollte, ob zwei mögliche Risikofaktoren - eine akute Atemwegsinfektion und der Einsatz dieser Art von Schmerzmitteln - kombinierte Auswirkungen auf das Risiko eines Herzanfalls haben. Das Risiko jedes Patienten wurde im Laufe der Zeit mit dem Auftreten von Atemwegsinfektionen und dem Einsatz von NSAIDs verglichen.

Ein stärkerer Zusammenhang mit einem Herzanfall konnte nachgewiesen werden, wenn beide Risikofaktoren vorlagen. Der Einsatz von Schmerzmitteln während einer akuten Infektion stand mit einem 3,4-fach erhöhten Risiko eines Herzanfalls in Verbindung. Das Risiko erhöhte sich im Vergleich zu Personen ohne diese beiden Risikofaktoren auf das 7,2-Fache, wenn die Patienten das Schmerzmittel intravenös im Krankenhaus erhielten. Das Herzanfallrisiko war bei Patienten mit akuten Infektionen ohne Schmerzmittel um das 2,7-Fache höher. Dieser Wert stieg um das 1,5-Fache, wenn die Medikamente ohne Infektion eingenommen wurden.

Kein Kausalzusammenhang

Frühere Studien hatten bereits Hinweise darauf geliefert, dass Atemwegsinfektionen und einige Schmerzmittel möglicherweise Auslöser für Herzprobleme sind. Diese Risikofaktoren wurden jedoch nur getrennt voneinander untersucht. Die jetzt im "Journal of Infectious Diseases" veröffentlichten Forschungsergebnisse legen zwar einen Zusammenhang zwischen der Einnahme dieser Schmerzmittel, akuten Atemwegsinfektionen und einem erhöhten Herzrisiko nahe, sie beweisen aber laut den Forschern keinen Kausalzusammenhang.

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