Klimawandel kommt Europas Küstenstädte teuer
Wirtschaftlicher Schaden könnte 2030 etwa 1,2 Mrd. Dollar ausmachen
Istanbul: Klimawandel könnte massiv ins Geld gehen (Foto: Bildpixel, pixelio.de) |
Leioa (pte002/06.03.2017/06:05) Der Klimawandel könnte europäische Küstenstädte richtig teuer kommen. Falls die globalen CO2-Emissionen weiter dem Worst-Case-Szenario RCP8.5 der Intergovernmental Panel on Climate Change http://ipcc.ch entsprechen, wird der Gesamtschaden bereits in 13 Jahren 1,2 Mrd. Dollar jährlich betragen. Das zeigt eine im Journal "Frontiers of Marine Science" veröffentlichte Studie. Im Jahr 2100 würden die ökonomischen Auswirkungen demnach sogar über 40 Mrd. Dollar ausmachen.
Klima-Wirtschafts-Horror
Die Arbeit von Forschern des Basque Centre for Climate Change http://bc3research.org hat sich mit dem wirtschaftlichen Impact des Klimawandels in 19 wichtigen Küstenstädten, darunter Barcelona, Hamburg, Istanbul, London und Rotterdam, befasst. Dabei haben sie sich bewusst auf jene fünf Prozent aller Szenarien konzentriert, die als absolute Worst Cases zu sehen sind. Wenngleich deren Eintreten also unwahrscheinlich sein mag, sollten sie der Studie zufolge bei Schwachstellenanalysen für Küstenregionen genau bedacht werden. Denn laufen klimatische Horror-Szenarien ungebremst weiter, werden sie auch zu wirtschaftlichen Horror-Szenarien.
Bereits im Jahr 2030 könnte der Studie zufolge Rotterdam durch den Klimawandel fast 240 Mio. Dollar pro Jahr verlieren, dicht gefolgt von Istanbul, St. Petersburg und Lissabon. Bis zur Jahrhundertwende explodieren die durch einen ungebremsten Klimawandel drohenden Kosten. Allein Istanbul könnte im Jahr 2100 mit einem jährlichen Schaden von fast zehn Mrd. Dollar konfrontiert sein. Auf den Plätzen folgen dann Odessa und Izmir, während klimabedingte Kosten von 5,5 Mrd. Dollar pro Jahr für Rotterdam nur noch Platz vier bedeuten würden.
Problem hat globale Folgen
Wenngleich sich die Studie nur mit europäischen Küstenstädten befasst hat, dürfte weltweit mit ähnlichem Schadenspotenzial zu rechnen sein. Immerhin liegen rund zwei Drittel der globalen Mega-Metropolen (über fünf Mio. Einwohner) in Küstenregionen und wären von steigenden Meeresspiegeln unmittelbar betroffen. Die Forscher mahnen daher politische Verantwortliche dazu, in ihre Entscheidungsfindung umfassende Risikoanalysen unter Berücksichtigung von Unsicherheiten einfließen zu lassen.
Zum Paper "Climate Risk Assessment under Uncertainty: An Application to Main European Coastal Cities": http://journal.frontiersin.org/article/10.3389/fmars.2016.00265/full
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