pte20170531004 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

Indien: Wachstum braucht mehr Jobs für Frauen

Höhere Erwerbsquote könnte sogar zweistellige Raten ermöglichen


Frau in Indien: kaum Teilhabe an der Wirtschaft (Foto: Jerzy Sawluk, pixelio.de)
Frau in Indien: kaum Teilhabe an der Wirtschaft (Foto: Jerzy Sawluk, pixelio.de)

Neu Delhi (pte004/31.05.2017/06:15) Um ein höheres Wirtschaftswachstum zu erzielen, muss Indien mehr sichere, flexible und gut bezahlte Jobs für Frauen schaffen. Das stellt die Weltbank http://worldbank.org im aktuellen "India Development Update" fest. Dann scheint auf dem Subkontinent ein zweistelliges BIP-Wachstum denkbar. Die aktuelle Wachstumsprognose der Weltbank für das Finanzjahr 2017/18 liegt bei 7,2 Prozent.

Geringe Frauenbeschäftigung

Indien bleibt laut Junaid Ahmad, Country Director für Indien bei der Weltbank, die schnellstwachsende Wirtschaft der Welt. "Eine größere Teilhabe von Frauen an der Wirtschaft kann helfen, Indien näher an zweistelliges Wachstum zu bringen", betont er. Gegenwärtig tendiert Indien allerdings in Sachen Frauenbeschäftigung genau in die falsche Richtung. Laut Weltbank ist die Beschäftigungsquote seit 2005 sogar rückläufig.

Gegenwärtig hat Indien daher eine der geringsten Frauenerwerbsquoten der Welt. Das Land liegt auf Rang 120 unter 131 Ländern, für die der Weltbank Zahlen vorliegen, und damit sogar hinter wirtschaftlich schwachen Nachbarn wie Bangladesch und Sri Lanka. Die Quote ist quer über alle Bildungsschichten im internationalen Vergleich erschreckend niedrig. Unter anderem stehen 65 Prozent der indischen Hochschulabsolventinnen nicht im Erwerbsleben.

Erhebliche Wachstumschance

Die indische Frauenbeschäftigungs-Misere hängt laut Frederico Gil Sander, Senior Country Economist der Weltbank, unter anderem damit zusammen, dass gerade jene Sektoren, die am meisten Frauen beschäftigen, am schwächsten wachsen. "Im Unternehmerbereich ist es wichtig, Chancengleichheit für Frauen herzustellen", betont Sander. Das könnte Indiens Wirtschaftswachstum beflügeln, das sich laut Weltbank mit einem voraussichtlichen BIP-Zuwachs von 6,8 Prozent im Finanzjahr 2016/17 wohl nicht zuletzt aufgrund des Bargeldverbots Ende 2016 moderat verlangsamt hat.

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