Toleranzgespräche: Freihandel auf dem Prüfstand
Globalisierung und Sachzwänge als Treiber diffuser Ängste
Fresach (pte001/03.06.2017/09:30) Kontroverse Freihandelsabkommen, drohender Protektionismus und aufgekündigte Klimaverträge sorgen vielerorts für Unmut und Sorgen. Die Herausforderungen in der vernetzten Weltwirtschaft sind komplex und die Suche nach probaten Antworten schwierig. Bei den Europäischen Toleranzgesprächen 2017 im Kärntner Bergdorf Fresach versuchten Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gemeinwohl-Ökonomie, Wege aus der gegenwärtigen Globalisierungsfalle zu finden. http://fresach.org
Unbestritten war die Bedeutung des freien Handels für die Absicherung und Schaffung von globalem Wohlstand. Vor allem Österreich als traditionell exportorientierte Volkswirtschaft müsse großes Interesse an offenen Märkten und regem Welthandel haben. Gleichzeitig sollte man sich aber auch bewusst sein, sagte Philosoph und Autor Peter Heintel, dass wir unsere Freiheit oft zu exzessiv nutzen und über das Ziel hinausschießen. Besonders eindrucksvoll zu beobachten sei das beim arglosen Umgang mit der Natur oder dem Versagen der Finanzmärkte.
Globalisierung und ihre Sachzwänge
Obwohl wir in einer Multioptionsgesellschaft leben, sehen sich immer mehr Menschen mit diffusen Ängsten und Ohnmachtsgefühlen konfrontiert. Sachzwänge schränken ihren Handlungsspielraum und ihre Freiheit letztlich spürbar ein. Die prägendsten Sachzwänge ergeben sich dabei aus der schwierigen Steuerbarkeit der Globalisierung.
Österreich selbst zählt mittlerweile zu den globalisiertesten Volkswirtschaften der Welt, schilderte Johann Sollgruber, Berater für Handelsfragen der Europäischen Kommission, in Fresach. Er selbst war Mitglied des TTIP-Verhandlungsteams und gab einen pointierten Einblick in die europäische Handelspolitik. "Handel darf kein Selbstzweck sein", sagte er, "er muss die Möglichkeiten abrufen und den Wohlstand im Blick haben."
Skurriler Kampf mit Bürokratie
In einen anderen, aber beinahe ebenso kontrovers diskutierten Politikbereich wie Freihandel nahm Beauty-Unternehmerin Katia Wagner die Teilnehmer der Toleranzgespräche mit. Sie erzählte von ihrem Kampf mit der österreichischen Bürokratie und den zahlreichen Vorschriften und Regulierungen. Die zentrale Forderung der mittlerweile Ex-Waxingstudio-Betreiberin ist eine umfassende Modernisierung der Arbeitsstättenverordnung.
Die Europäischen Toleranzgespräche werden aus Mitteln der EU, des Bundes und des Landes Kärnten unterstützt. Wesentliche Förderer sind ebenso die Stadt Villach und die Evangelische Kirche Österreich. 2017 steht "Die Zukunft der Freiheit und die Folgen der Globalisierung" auf dem Programm, neben der Religionsfreiheit und der Meinungs- und Versammlungsfreiheit stehen am Unternehmerinnentag (2. Juni) in Fresach der Freihandel, Freie Märkte und unternehmerische Freiheit vs. Bürokratie auf der Agenda.
Fotos zum Eröffnungstag stehen unter https://fotodienst.pressetext.com/album/3620 zum Download bereit.
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