Aderlass bei der Allianz: 700 Stellen fallen weg
Jobabbau durch Digitalisierung - Standorte sollen gebündelt werden
Allianz-Fahnen: Unternehmen stellt sich neu auf (Foto: allianz.de) |
München (pte018/23.06.2017/11:30) Der deutsche Versicherungskonzern Allianz http://allianz.de strafft sein Geschäft und baut bis zu 700 Vollzeitstellen in den nächsten drei Jahren ab. Bisher hat das Münchner Unternehmen bereits 570 Jobs durch Altersteilzeit-Verträge eingespart. Konzernchef Oliver Bäte begründet die Stellenstreichungen mit der zunehmenden Digitalisierung, durch die Arbeitsplätze wegfallen. Auf pressetext-Nachfrage wollte das Unternehmen die Stellenstreichungen nicht kommentieren.
Zweifel an Strategie
CEO Bäte will die Kosten senken und die Kunden in den Mittelpunkt stellen. 2015 hatte der Allianz-Chef angekündigt, die Größe des Vertriebs- und Service-Netzes effektiver zu nutzen, um einen besseren Zugang zum Kunden zu finden. Viele ehemalige und aktuelle Angestellte zweifeln jedoch an der neuen Strategie und meinen, es solle lediglich die Rendite für die Aktionäre erhöht werden.
Wie das "Handelsblatt" heute, Freitag, berichtet, soll im Deutschlandgeschäft vor allem der Bereich der Schadensabwicklung umstrukturiert werden. So soll die Unfallversicherung bis 2020 nicht mehr in Berlin, München, Leipzig, Hamburg und Stuttgart verwaltet werden, sondern nur noch in Berlin und München. Auch in der Krankenversicherung soll der Standort Berlin größtenteils wegfallen.
"Fair und sozialverträglich"
Den aktuellen Stellenabbau will die Allianz eigenen Angaben nach "fair" und "sozialverträglich" gestalten. Im "Zielbild Betrieb/Schaden" wird für 2020 davon ausgegangen, dass "unter Berücksichtigung der Effekte des bereits 2016 abgeschlossenen Altersteilzeit-Programms ein Abbau von weiteren rund 700 Stellen erforderlich sein wird", heißt es. "Ermöglicht werden soll dies durch eine deutlich geringere Anzahl von Neueinstellungen und weitere zu verhandelnde personalwirtschaftliche Maßnahmen."
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