Londoner Makler diskriminieren Schwarze
BBC deckt Skandal durch verdeckte Ermittlungen auf
Fassaden in London: Schwarze Mieter unerwünscht (Foto: tokamuwi/pixelio.de) |
London (pte001/03.07.2018/06:00) Londoner Immobilienmakler diskriminieren routinemäßig Schwarze, die eine neue Bleibe suchen. Das hat eine verdeckte Ermittlung des britischen Senders BBC http://bbc.com ergeben. Die Journalisten entlarvten zehn Makler im Nordwesten von London, die afrikanisch-karibischen Interessenten keine Grundstücke verkaufen wollten. Einer der Reporter gab sich als Hausbesitzer aus und kontaktierte zehn Makler. Dabei fragte er, ob es möglich sei, zu verhindern, dass Schwarze den Zuschlag für eine Wohnung erhalten, die er zu vermieten gedachte. Alle Makler sagten, dass sie das nicht offiziell tun könnten. Aber es gebe Wege zu verhindern, dass Schwarze die angebotene Wohnung bekämen.
Kaum ein Vermieter will schwarze Mieter
Einer der Makler sagte, während er mit einer versteckten Kamera gefilmt wurde, er werde sich keiner Diskriminierung schuldig machen und dennoch verhindern können, dass Schwarze den Zuschlag bekommen. "Wir können niemanden diskriminieren", so der Makler. "Aber wir haben andere Mittel." 99 Prozent der Hausbesitzer, die Wohnungen vermieten, wollten keine Schwarzen oder andere Menschen aufnehmen, die aus ihrer Sicht Probleme bereiten könnten.
Ein anderer Makler, der ebenfalls von einer versteckten Kamera gefilmt wurde, sagte, es sei kein Problem, den Wunsch des Vermieters zu erfüllen, der keine Schwarzen haben wolle. Wie er das denn anstelle, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten, wollte der angebliche Vermieter wissen. "Wir sagen den schwarzen Interessenten nicht 'Nein, sie können die Wohnung nicht mieten', sondern wir sagen 'Okay, wir kommen auf Sie zurück'. Tun wir aber nicht."
Die Tricks der Makler
Dann machten die Journalisten die Probe aufs Exempel. Nacheinander sprachen ein Weißer und ein Schwarzer bei einem Makler vor, um eine angebotene Wohnung zu mieten. Beide waren in der gleichen gesellschaftlichen Position. Trotzdem wurden sie sehr unterschiedlich behandelt. Der weiße Interessent durfte die Wohnung gleich besichtigen, dem Schwarzen erzählte der Makler, die Wohnung sei bereits vermietet. Gefragt, warum sie Schwarze diskriminieren, sagte ein Makler, er sei sich dessen bewusst, dass er gegen Gesetze verstoße. Aber es sei eine Forderung des Vermieters gewesen.
Don Foster, Mitglied des Unterhauses und ehemaliger Wohnungsminister, zeigte sich entsetzt über die Enthüllungen. "Rassismus und Diskriminierung haben keinen Platz in London", so der liberale Politiker. Er glaube, dass die Makler so geschickt vorgehen, dass die abgewiesenen schwarzen Interessenten gar nicht mitbekommen, dass sie diskriminiert werden.
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