Crypto-Blase: Schon über 800 "tote" Währungen
Massiver Bitcoin-Wertverlust ist womöglich nur ein Zwischentief
Bitcoin: angeschlagen, aber nicht am Ende (Foto: TheDigitalArtist, pixabay.com) |
London (pte003/04.07.2018/06:10) Zwar legt die schiere Masse an Initial Coin Offerings (ICOs) nahe, dass Kryptowährungen weiterhin boomen. Doch gibt es mittlerweile auch über 800 solcher Währungen, die mit einem Handelswert von teils weit unter einem Cent tatsächlich oder de facto tot sind, berichtet "CNBC". Auch die ursprüngliche, Bitcoin selbst, hat mittlerweile etwa 70 Prozent Kurswert gegenüber dem Höchststand im Dezember 2017 verloren. Für manche Branchenkenner ist letzteres aber eher ein Zwischentief.
Jede Menge Währungen
Kryptowährungen schossen zuletzt regelrecht aus dem Boden. Laut PwC http://pwc.com gab es im ersten Halbjahr 2018 bereits 537 ICOs und damit fast so viele wie im ganzen Jahr 2017. Das Volumen war mit 13,7 Mrd. Dollar sogar annähernd doppelt so hoch wie im kompletten Vorjahr. Die Frage ist freilich, wie viel neue Coins auf Dauer wirklich wert sind. Denn selbst Bitcoin ist vorige Woche auf einen Kurs von unter 6.000 Dollar gefallen, ein massiver Wertverlust gegenüber dem Dezember-Höchststand von 20.000 Dollar.
Viele andere Projekte im Währungs-Wildwuchs stehen noch schlechter da. Die Seite Dead Coins http://deadcoins.com listet mittlerweile über 800 Coins, die nichts mehr wert sind. Das umfasst zwar Scherzprojekte wie "Useless Ethereum", das sich darüber lustig macht, dass Investoren scheinbar wenig über mögliche Konsequenzen nachdenken. Doch viele der toten Währungen sind entweder als Betrug einzustufen oder wirklich gescheiterte Projekte, bei denen es zu keiner positiven oder gar nachhaltigen Wertentwicklung kam.
Hoffnung trotz viel Skepsis
Bereits im März dieses Jahres hatte Morgan Stanley http://morganstanley.com die Kryptowährungs-Lage mit der Dotcom-Blase verglichen. Der Kurs der Bitcoin, quasi Leitindex des Marktes, entwickle sich wie damals der NASDAQ - nur 15 Mal schneller. Für Verunsicherung haben zudem Hacks von Kryptrowährungs-Handelsplattformen gesorgt. Von der südkoreanischen Börse Bithumb wurden beispielsweise im Juni Coins im Wert von etwa 26 Mio. Euro gestohlen.
Manche Brancheninsider bleiben trotzdem zumindest bezüglich des Coin-Originals eher optimistisch. "Wir könnten ein Tief im Bereich 3.000 bis 5.000 Dollar erreichen", hat Arthur Hayes, Gründer und CEO der Börse BitMEX http://bitmex.com , vorige Woche gegenüber CNBCs "Fast Money" zwar eingeräumt. Doch sei man nur eine günstige regulatorische Entscheidung davon entfernt, dass der Kurs bis Jahresende auf bis zu 50.000 Dollar steigen könnte.
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