USA: Naturkatastrophen machen Weiße reicher
Andere Bevölkerungsgruppen werden trotz Katastrophenhilfe ärmer
Naturgewalt: Tornado-Zerstörung in Missouri (Foto:skeeze, pixabay.com) |
Houston/Pittsburgh (pte004/22.08.2018/06:15) Zerstörungen durch Naturkatastrophen und deren Langzeitfolgen haben das Wohlstandsgefälle zwischen den Rassen in den USA verschärft. Das geht aus einer Studie von Wissenschaftlern der Rice University https://www.rice.edu und der University of Pittsburgh https://www.pitt.edu hervor. Diese hat Langzeitdaten von 3.500 Familien in allen Teilen der USA untersucht.
Mehr Schaden, mehr Gewinn
Junia Howell, die an beiden Hochschulen forscht und lehrt, sowie Jim Elliott, Soziologieprofessor an der Rice University, haben Naturkatastrophen, Unterstützungen durch die Katastrophenhilfe FEMA Disaster Assistance https://www.fema.gov und demografische Daten der Jahre 1999 bis 2013. ausgewertet Die Forscher verglichen die Daten mit den Veränderungen der finanziellen Situation der Familien.
Weiße, die in Bundesstaaten lebten, in denen Naturkatastrophen Schäden von nur 100.000 Dollar anrichteten, hatten zwischen 1999 und 2013 einen Vermögenszuwachs von 26.000 Dollar, so die Forscher. Weiße, die in einem Staat lebten, das Naturkatastrophenschäden von zehn Mrd. Dollar verkraften mussten, konnten sich sogar über einen Vermögensgewinn von 126.000 Dollar freuen.
Nicht-Weiße verlieren eher
Bei Schwarzen, Latinos und Asiaten sahen die Zahlen ganz anders aus. In den Staaten mit geringen Schäden nahm das Vermögen von Schwarzen zwar um 19.000 Dollar zu. In jenen mit zehn Mrd. Dollar Schadensvolumen erlitt diese Bevölkerungsgruppe jedoch einen Verlust von 27.000 Dollar. Latinos kamen auf 72.000 Dollar Vermögenszuwachs beziehungsweise 29.000 Dollar Verlust, Asiaten auf 21.000 Euro plus beziehungsweise 10.000 Dollar minus.
"Das bedeutet, dass sich das Wohlstandsgefälle zwischen Weißen und den übrigen Bevölkerungsgruppen in Bundesstaaten, die von Naturkatastrophen stärker heimgesucht werden, stark verschiebt", sagt Elliott. Die Forscher machen für dieses Ungleichgewicht die Hilfszahlungen aus dem Katastrophenfonds verantwortlich. Die Gründe dafür seien jedoch unklar. "Wir wissen allerdings, dass die Hilfen der FEMA nicht gleichmäßig verteilt werden", so Elliott.
Schäden von mehr als 260 Mrd. Dollar
"Im vergangenen Jahr richteten Naturkatastrophen in den USA Schäden in Höhe von mehr als 260 Mrd. Dollar an", sagt Howell. "Die größten Kosten verursachten die Hurricanes Harvey, Irma and Maria." Aus der Studie ließen sich zwei gewaltige Herausforderungen an die Gesellschaft ablesen, so die Wissenschaftler. Die Vermögensverteilung verändere sich und die Gesamtkosten an Katastrophenschäden steigen. Howell und Elliott äußerten die Hoffnung, dass die Ursachen für das Ungleichgewicht bei der Vermögensentwicklung in weiteren Forschungsinitiativen geklärt werden.
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