pte20181113030 Auto/Verkehr, Unternehmen/Wirtschaft

Neuer Pkw-Prüfstandard bremst Konjunktur

Neue Studie des IfW Kiel: "Zuwachs des BIP im dritten Quartal um 0,3 Prozentpunkte gedämpft"


Autos: BIP in Q3 um 0,3 Prozentpunkte gedämpft (Foto: pixabay, Bilderandi)
Autos: BIP in Q3 um 0,3 Prozentpunkte gedämpft (Foto: pixabay, Bilderandi)

Kiel (pte030/13.11.2018/13:30) Der neue Abgasprüfstandard WLTP hat in der deutschen Automobilindustrie für deutliche Produktionsausfälle gesorgt und die deutsche Konjunktur im dritten Quartal eingebremst. Zu diesem Schluss kommen Ökonomen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) http://ifw-kiel.de im Rahmen ihrer aktuellen Analyse. Doch die Experten sind optimistisch. Die WLTP-bedingten Produktionsausfälle würden wieder wettgemacht, wodurch sich auch das BIP erholen soll. Die Zuwachsrate soll sich 2019 in ähnlichem Ausmaß erhöhen, wie sie 2018 gedämpft wurde.

31 Prozent weniger Autos gebaut

Zusammengenommen wurden 2018 in einem dritten Quartal so wenig Pkw hergestellt, wie seit dem Jahr 1997 nicht mehr. Die Auswirkungen dürften im August am größten gewesen sein, mit 310.000 Stück wurden in Deutschland etwa 31 Prozent weniger Pkw hergestellt als im Vorjahresmonat. Belastend hinzu kam die in diesem Monat ferienbedingt recht geringe Anzahl an Arbeitstagen. Im September schwächte sich die Wirkung offenbar bereits wieder ab, die Anzahl der hergestellten Pkw lag nur noch 23 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Insgesamt ist die Produktion im Bereich Kraftwagen und Kraftwagenteile im dritten Quartal um mehr als sieben Prozent zurückgegangen und hat für sich genommen somit rein rechnerisch den Zuwachs des BIP im dritten Quartal um etwa 0,3 Prozentpunkte gedämpft. Darüber hinaus strahlt der Produktionsrückgang aber aufgrund der engen Lieferverflechtungen auch in vor- und nachgelagerte Wirtschaftsbereiche aus, etwa durch den geringeren Bedarf an Zulieferungen, so dass der gesamtwirtschaftliche Effekt deutlich größer ausgefallen sein dürfte. Die WLTP-bedingten Produktionsausfälle dürften damit der wesentliche Grund für den Rückgang der Industrieproduktion um mehr als ein Prozent und die sich abzeichnende Schwäche des deutschen BIP im dritten Quartal sein, schreiben die Ökonomen in ihrer neuen Analyse.

(Ende)
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