Preisverfall: Handy-Hersteller in der Krise
Produzenten erwarten wegen sinkenden Handelsspannen geringere Gewinne im Jahr 2019
Snapdragon: Spitzenchip für Smartphones von Qualcomm (Foto: qualcomm.com) |
Taipeh (pte004/23.11.2018/06:15) Die Handy-Chiphersteller Qualcomm, MediaTek und Unisoc erwarten wegen einer sinkenden Handelsspanne geringere Gewinne im Jahr 2019. Schuld daran ist der Preisverfall. Ziel ist es, den Ersatzbedarf zu stimulieren, auch wenn die alten Geräte vieler Kunden noch funktionieren, wie das taiwanesische Branchenportal unter Berufung auf Industriekreise "DigiTimes" berichtet.
Top-Chips für die Mittelklasse
Laut dieser Quellen forcieren die Hersteller von Smartphones den Verkauf von Spitzengeräten zu mittleren Preisen. Oder sie bauen Highend-Chips in Geräte der mittleren Preisklasse ein. Damit wollen sie dem Gegenwind trotzen, dem sie ausgesetzt sein werden. Dieser Trend wird die Lebensdauer der Chips verkürzen, die Profitabilität verringern und die Marktposition der Chips mit der größten Leistung gefährden.
Qualcomm http://qualcomm.com etwa bietet seine Chips Snapdragon 8, 7, 6 and 4 für Spitzenmodelle nun für die Mittelklasse und Billig-Handys an. Der US-Hersteller wertete sie kürzlich auf; indem er die Künstliche-Intelligenz-Funktion aus dem 7er-Modell in die 6er-Sserie integrierte. Der Grund dafür: Chinas Smartphone-Verkäufer boten Spitzengeräte zu niedrigeren Preisen als erwartet an. Smartphones mit Snapdragon 6 und 7 gibt es bereits für umgerechnet 380 Euro, Spitzenmodelle, die den Snapdragon 8 enthalten, bereits für 500 bis 630 Euro.
MediaTek in der Zwickmühle
Ein Preisverfall bei Snapdragon 8 trifft Qualcomm hart, weil er 50 bis 70 Prozent der Gesamtproduktion ausmacht. Rivale MediaTek http://mediatek.com hat noch keinen Chip für die teuersten Smartphones. Die Modelle Helio P60, P70, P22 und A22 sind für die Mittel- und unteren Segmente ausgelegt. Laut dem Bericht wird es MediaTek es immer schwerer haben, Kunden von seinen Chips als Bausteine für Highend-Smartphones zu überzeugen. Die Preise für Chips ohne Künstliche-Intelligenz-Fähigkeiten müssten nach unten angepasst werden.
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