Geldwäsche: Razzia bei der Deutschen Bank
"Offshore-Leaks" und "Panama Papers": Rund 170 Beamte durchsuchen insgesamt sechs Standorte
Deutsche-Bank-Zentrale in Frankfurt wurde durchsucht (Foto: deutsche-bank.de) |
Frankfurt am Main (pte019/29.11.2018/11:30) Die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das Bundeskriminalamt (BKA) haben am Donnerstagmorgen Räumlichkeiten der Deutschen Bank http://deutsche-bank.de in Frankfurt am Main, Eschborn und Groß-Umstadt durchsucht. Der Grund: Ermittlungen wegen des Verdachts der Geldwäsche, wie die ermittelnde Behörde bekannt gegeben hat. Rund 170 Beamte der Staatsanwaltschaft, des BKA, der Steuerfahndung und der Bundespolizei haben sechs Objekte durchsucht. Die Bank teilt mit: "Wir werden mit den Behörden vollumfassend kooperieren."
Beratung bei der Steuervermeidung
Ins Visier der Ermittler geraten sind laut Staatsanwaltschaft zwei Angestellte im Alter von 50 beziehungsweise 46 Jahren sowie andere bislang nicht identifizierte Verantwortliche des größten deutschen Kreditinstituts. Grundlage der Ermittlungen sowie Hausdurchsuchungen sind Auswertungen der beim BKA vorliegenden Daten der sogenannten "Offshore-Leaks" und "Panama Papers". Demnach soll die Deutsche Bank ihren Kunden bei der Gründung von speziell konstruierten Offshore-Unternehmen in Steueroasen aktiv geholfen haben.
Besonders brisant: Auf den Kundenkonten der Deutschen Bank sollen Gelder aus Straftaten deponiert worden sein - und das, obwohl der Bank - so der Vorwurf - seit Beginn der jeweiligen geschäftslichen Beziehungen Indizien für Geldwäsche vorgelegen hätten. Das Geldinstitut habe es laut der Staatsanwaltschaft trotz Kenntnis der Vorgänge unterlassen, eine gesetzlich vorgeschriebene Verdachtsanzeige bei den Behörden zu erstatten. Eine auf den Britischen Jungferninseln ansässige Deutsche-Bank-Tochter soll darüber hinaus im Jahr 2016 mehr als 900 Kunden mit einem Gesamtgeschäftsvolumen von 311 Mio. Euro betreut haben.
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