pte20190108016 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Schwarzarbeit: 300 Mrd. Euro Schaden im Jahr

Vor allem KMUs am Bau laut neuer IW-Studie stark betroffen - Mehr Kontrollen vom Zoll gefordert


Schwarzarbeiter: Baubranche besonders betroffen (Foto: pixabay.com, skeeze)
Schwarzarbeiter: Baubranche besonders betroffen (Foto: pixabay.com, skeeze)

Köln (pte016/08.01.2019/12:30) Rund 300 Mrd. Euro an Umsätzen entgehen deutschen Unternehmen pro Jahr durch Schwarzarbeit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage unter 853 Unternehmen durch das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) http://iwkoeln.de . Demnach leiden unter dem Problem Großunternehmen weniger als kleine und mittelständische Betriebe. Besonders die Baubranche ist betroffen.

30 Prozent weniger Umsatz

Den aktuellen Zahlen nach beklagen 27,5 Prozent der KMUs Erlöseinbußen zwischen fünf und 30 Prozent. Für Großunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern gilt das nur zu 16,5 Prozent. Auf dem Bau ist die Lage brisant: So beziffert jede zehnte Bau- und Handwerksfirma die Umsatzverluste auf bis zu 30 Prozent. Nur 19 Prozent der befragten Unternehmen der Branche melden keine Einbußen durch Schwarzarbeit.

"Angesichts des aktuellen Baubooms ist es bedenklich, dass über 80 Prozent der Bauunternehmen unter der illegalen Konkurrenz leiden", so IW-Wirtschaftsethiker Dominik Enste. Mit verbesserten Ausschreibungsbedingungen und effektiveren Kontrollen könnte die öffentliche Hand gegensteuern, meint er. Auch 75 Prozent der befragten Firmen wünschen sich häufigere und intensivere Zollkontrollen, die bestehenden Gesetze halten sie für ausreichend. Gleichzeitig wünschen sich rund 67 Prozent härtere Strafen gegen Gesetzesverstöße.

Deutschland auf OECD-Platz 12

Insgesamt ist Schwarzarbeit hierzulande seltener als in vielen anderen Ländern: Deutschland liegt im Langzeitdurchschnitt von 2003 bis 2018 auf Platz 12 der OECD-Staaten. Zu den elf Industriestaaten mit weniger Schwarzarbeit gehören zum Beispiel die USA und die Schweiz, Schlusslichter sind Bulgarien und Rumänien. Besonders von Schwarzarbeit betroffen sind aber auch andere ost- und südeuropäischen Staaten wie Polen, Italien und Griechenland.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Florian Fügemann
Tel.: +43-1-81140-313
E-Mail: fuegemann@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|