pte20190228027 Unternehmen/Wirtschaft, Technologie/Digitalisierung

Sunrise kauft UPC Schweiz für 6,3 Mrd. Franken

Mobilfunkanbieter will mit flächendeckender Marktdurchdringung Swisscom Druck machen


Sunrise-Gebäude: Schweizer Mobilfunkbetreiber kauft UPC (Foto: sunrise.ch)
Sunrise-Gebäude: Schweizer Mobilfunkbetreiber kauft UPC (Foto: sunrise.ch)

Zürich/Wallisellen/Wien (pte027/28.02.2019/11:30) Der Schweizer Mobilfunkanbieter Sunrise http://sunrise.ch kauft den Kabelnetzbetreiber UPC Schweiz http://upc.ch für 6,3 Mrd. Franken (rund 5,6 Mrd. Euro). 3,6 Mrd. Franken gehen dabei in ausstehende Schulden von UPC. "Ich halte diese Fusion für vernünftig. Ein Kabelanbieter braucht Mobilfunk, um Konvergenz zu erreichen. Kunden wollen solche Angebote auf allen Kanälen anwenden - ob auf dem Fernseher, dem Tablet oder dem Smartphone. Aber Mobilanbieter brauchen auch Kabelanbieter, um die Menge an Daten, die mittlerweile im Umlauf sind, zu tragen", sagt Karim Taga, Managing Partner bei der Beratungsgesellschaft Arthur D. Little http://adlittle.com , im Gespräch mit pressetext.

Swisscom Paroli bieten

Sunrise ist nach der Swisscom der zweitgrößte Mobilfunkbetreiber in der Schweiz. Sowohl Sunrise als auch Swisscom bieten konvergente Medienangebote. Diese beinhalten Fernsehen, Breitbandinternet und Festnetz- beziehungsweise Mobiltelefonie. UPC ist für Sunrise vor allem im Fernsehsektor dank seinem Glasfasernetz profitabel.

"Das Festnetz ist bei weitem noch nicht veraltet. Vor allem Familien wollen bestimmte Events live vor dem Fernseher mitverfolgen. Netflix und andere Streaming-Services sind gute Komplementärleistungen, aber klassische Broadcast-Kanäle sind immer noch wichtig. UPC in der Schweiz bietet hier aufgrund seiner flächendeckenden Durchdringung einen großen Vorteil, die meisten Haushalte sind so erreichbar. Sunrise und UPC können gemeinsam der Swisscom Paroli bieten", meint Taga.

Negative Bilanz bei UPC

Im Bereich Fernsehen kam Sunrise bisher nicht an die Swisscom heran. Das soll sich mit der Fusion nun ändern. UPC Schweiz gehörte bisher zum britischen Netzbetreiber Liberty Global und ist der größte Kabelanbieter in der Schweiz. Jedoch hat UPC im Jahr 2018 einen Umsatzrückgang von 3,7 Prozent erlitten. Sunrise geht auch von einer negativen Bilanz für 2019 aus. Der Mobilfunkanbieter verspricht sich aber eine Verbesserung durch Maßnahmen wie die neue UPC-TV-Videoplattform und konvergente Angebote.

Laut Sunrise-CEO Olaf Swantee soll durch Synergien ein stärkerer, echt konvergenter Herausforderer geschaffen werden. Die Transaktion kommt für Sunrise in einer Zeit des Umbruchs auf dem Mobilfunkmarkt. Es wird beim Mobilfunkanbieter bereits an 5G-Netzen gearbeitet. Taga dazu: "Für 5G muss Sunrise bereit sein, durch diese Technologie werden die Produktionskosten pro Gigabyte nämlich billiger. Auf 5G umzusteigen, wird sich hier also rentieren." Der Deal soll im zweiten Halbjahr 2019 abgeschlossen werden.

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