pte20190415003 Politik/Recht, Medizin/Wellness

Opioid-Krise kostet USA viele Steuermilliarden

Bund und Staaten mussten laut neuen Zahlen auf 37, 8 Mrd. Dollar Einnahmen verzichten


Pillen: Suchtkrise kostet viele Steuereinnahmen (Foto: stevepb, pixabay.com)
Pillen: Suchtkrise kostet viele Steuereinnahmen (Foto: stevepb, pixabay.com)

University Park (pte003/15.04.2019/06:10) Die Opioid-Krise in den USA dürfte dem Bund und den 50 Staaten von 2000 bis 2016 bis zu 37,8 Mrd. Dollar an entgangene Steuereinnahmen gekostet haben, so eine aktuelle Studie der Pennsylvania State University (Penn State) http://psu.edu . "Das sind Kosten, über die bisher vielleicht nicht explizit nachgedacht wurde und die Regierungen vielleicht wettmachen wollen", sagt Erstautor Joel Segel, Professor für Gesundheitspolitik und -administration. So könnte es unter dem Strich günstiger sein, Suchtkranke effektiver zu behandeln.

Übersehener Steuerentgang

Die USA haben ein massives Problem mit Opioid-Missbrauch, der mittlerweile ein Allzeithoch erreicht hat (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20190222001 ). Doch wenn es um die Kosten dieses Missbrauchs geht, stehen immer die Gesundheitskosten im Zentrum. "Indem sie durch Arbeitsausfälle entgangene Steuereinnahmen ignorieren, haben bisherige Studien einen wichtigen Teil der Opioid-bezogenen Kosten, die Bund und Länder tragen, übersehen", meinen nun Segel und Kollegen im Journal "Medical Care".

Das Team hat Schätzungen über den Rückgang der Erwerbsbevölkerung von 2000 bis 2016 aufgrund von Opioid-Missbrauch und andere Datenquellen abgeglichen, um mithilfe des Online-Steuerrechners TAXSIM http://users.nber.org Einkommenssteuerausfälle abzuschätzen. Allein dem Bund dürften hier 26 Mrd. Dollar entgangen sein, den 50 Bundesstaaten zusammen nochmals 10,1 Mrd. Dollar. Zusätzlich schätzen die Forscher, das den Staaten noch weitere 1,7 Mrd. Dollar an Einnahmen in Form von Umsatzsteuern entgangen sind.

Völlig neue Kostenrechnung

Eine Berücksichtigung entgangener Steuereinnahmen könnte verändern, wie die öffentliche Hand die Gesamtkosten von Opioid-Missbrauch kalkuliert. "Anstatt sich darauf zu konzentrieren, was die Behandlung von Menschen mit Opioid-Missbrauchsproblematik kostet, könnte man über die potenziellen Vorteile nachdenken, Menschen gesund und wieder auf die Beine und zurück in die Erwerbsbevölkerung zu bekommen", meint Segel. Immerhin könnten künftige Steuereinnahmen die Kosten effektiver Behandlungen zumindest teilweise wettmachen.

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