Übergewicht schuld an Herz-Kreislauf-Leiden
Wissenschaftler haben mittels Mendelscher Randomisierung genetische Varianten untersucht
Übergewicht: Folge mehr Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Foto: pixelio.de, by-sassi) |
Stockholm (pte014/14.06.2019/10:30) Übergewicht und Körperfett können laut einer Studie des Karolinska Institutet http://ki.se/en eine Reihe von Erkrankungen des Herzens und der Blutgefäße verursachen. Erstmals wurde dafür das Verfahren der Mendelschen Randomisierung eingesetzt. Dabei werden veränderbare Risikofaktoren für Krankheiten unter Verwendung von Varianten von Genen mit bekannter Funktion genutzt.
360.000 Datensätze ausgewertet
Die im "European Heart Journal" veröffentlichten Ergebnisse zeigen: Wenn der BMI und die Fettmasse zunehmen, dann steigt vor allem auch das Risiko einer Aortenklappenstenose. Dabei verengt sich die Klappe, die den Blutfluss vom Herzen zur Aorta kontrolliert, und öffnet sich nicht mehr vollständig. Die Mendelsche Randomisierung ermöglicht es, festzustellen, ob ein Risikofaktor die Ursache für eine Krankheit ist. Damit lassen sich Verzerrungen der Ergebnisse reduzieren. Genetische Varianten werden bei der Empfängnis festgelegt und können durch spätere äußerliche oder umweltbedingte Faktoren oder das Entstehen einer Krankheit nicht mehr verändert werden.
Die Forscher haben 96 genetische Varianten untersucht, die mit dem BMI und der Körperfettmasse in Verbindung stehen. So sollten die Folgen auf 14 Herz-Kreislauf-Leiden festgestellt werden. Dafür wurden die Daten von 367.703 weißen Teilnehmern britischer Abstammung der UK Biobank ausgewertet. Darin sind die Daten von über 500.000 Personen zwischen 40 und 69 Jahren enthalten. Personen mit genetischen Varianten, die einen höheren BMI vorhersagen, verfügten über ein erhöhtes Risiko einer Aortenklappenstenose, Herzversagen, tiefer Venenthrombose, Bluthochdruck, peripherer arterieller Verschlusskrankheit, koronarer Herzerkrankung, Vorhofflimmern und Lungenembolie.
Sehr häufig Aortenklappenstenose
Für jede genetisch vorhergesagte Zunahme des BMI um ein Kilogramm pro Quadratmeter reichte das erhöhte Risiko von sechs Prozent bei Lungenembolie bis zu 13 Prozent bei Aortenklappenstenose. Das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung erhöhte sich auch mit den genetischen Varianten, die eine Erhöhung der Fettmasse vorhersagten. Die Erhöhung des Risikos war mit 46 Prozent auch bei Aortenklappenstenose am höchsten. Darauf folgten ischämischer Schlaganfall, transitorische ischämische Attacke, Vorhofflimmern, Herzversagen, periphere arterielle Verschlusskrankheit, tiefe Venenthrombose, Bluthochdruck und koronare Herzerkrankung.
Laut Forschungsleiterin Susanna Larsson können diese genetischen Varianten zwar Menschen dazu prädisponieren, eher übergewichtig zu werden. Die wichtigsten Faktoren, die bei der Entstehung einer Herz-Kreislauf-Erkrankung eine Rolle spielen, sind jedoch Ernährung und körperliche Aktivität. Eine gesunde Ernährung sei für die Prävention von entscheidender Bedeutung. Die Nahrungsaufnahme sollte darauf beschränkt werden, ein gesundes Gewicht zu halten. Dabei liegt der BMI zwischen 20 bis 25.
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