Fonds-Bewertungen sind oft rassistisch
Investment-Evaluierung fällt laut aktuelle Studie bei weißen Teams durchwegs positiver aus
Fonds-Manager: Hautfarbe ein wichtiges Kriterium (Foto: pixabay.com, rawpixel) |
Oakland (pte003/16.08.2019/06:10) Wenn sich professionelle Asset-Manager am Kapitalmarkt nach lukrativen Fonds für potenzielle Investitionen umsehen, fällen sie ihre Bewertungen oft nach rassistischen Kriterien. Werden Anlage-, Hedge-, Immobilien- oder Private-Equity-Fonds etwa von Personen mit ausschließlich weißer Hautfarbe gelteitet, fällt ihre Evaluation durchwegs positiver aus als bei Teams mit farbigen oder ethnisch durchgemischten Kollegen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Online-Experiment der Investmentfirma Illumen Capital http://illumencapital.com , das mit Forschern von Stanford SPARQ http://sparq.stanford.edu durchgeführt worden ist.
Rassisch homogene Branche
"Von den finanziellen Assets in Höhe von insgesamt 69,1 Bio. Dollar, die weltweit auf verschiedenste Fonds verteilt werden, werden weniger als 1,3 Prozent von Frauen oder farbigen Personen gemanagt. Warum ist diese mächtige, elitäre Branche so rassisch homogen?", heißt es im aktuellen Bericht. Um dieser Frage nachzugehen, habe man ein Online-Experiment mit echten Asset-Verwaltern gestartet, das klären sollte, ob etwa unbewusste rassistische Vorurteile bei der Evaluierung von Fonds hierfür verantwortlich sein könnten.
"Bei derartigen Vermögenswerten kann der Einfluss, den diese institutionellen Investoren auf die gesamte Kette der finanziellen Vermittlung, den Kapitalismus und sogar die Gesellschaft als Ganzes ausüben, gar nicht überbewertet werden", meint Ashby Monk, Mitglied des SPARQ-Teams und Leiter des Global Projets Centers http://gpc.stanford.edu an der Stanford Unviersity. Daher sei es von "höchster Wichtigkeit", dass sie möglichst ohne Vorurteile operieren und investieren. "Leider zeigt sich, dass Rassismus in unserem Land und unserem kapitalistischen System immer noch sehr weit verbreitet ist. Die Investment-Community muss mehr tun, um dieses Problem zu bekämpfen", so der Experte.
Leider eindeutiges Ergebnis
Im Zuge des Online-Experiments wurden Asset-Manager gebeten, unterschiedliche Kapitalfonds basierend auf einer einseitigen Zusammenfassung ihrer bisherigen Performance zu bewerten. Angaben zur ethnischen Zugehörigkeit (weiß oder farbig) der Personen, die den jeweiligen Fonds leiteten, und zu dessen Referenzen (stärker oder schwächer) wurden dabei gezielt manipuliert.
Das Ergebnis bestätigt eindeutig, dass alle Asset-Verwalter vor allem bei stärkeren Referenzen durch die Bank solche Fonds besser bewerteten, die von ausschließlich weißen homogenen Teams geleitet werden. Diese wurden außerdem auch in Bezug auf deren Investment-Skills, Kompetenz und sozialer Fitness klar gegenüber Teams favorisiert, die sich aus farbigen oder gemischten ethnischen Personengruppen zusammensetzen.
Bericht "Race influences professional investors' financial judgments" (PDF) online verfügbar unter: http://docs.wixstatic.com/ugd/34f020_5dafb0523d8740d3a2c3cef497be5fcc.pdf
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