Hochstapler-Syndrom an US-Elite-Unis häufig
Viele Studenten geben sich nur nach außen hin stark, hegen jedoch massive Selbstzweifel
Eliteschüler: Viele haben Selbstzweifel trotz Macher-Image (Foto: byu.edu) |
Provo (pte031/24.09.2019/12:30) Das sogenannte Hochstapler-Syndrom ist sowohl am Arbeitsplatz als auch im Klassenzimmer weitverbreitet. Das hat eine Studie der Brigham Young University http://byu.edu ergeben. Die Forscher Jeff Bednar, Bryan Stewart und James Oldroyd listen in den im "Journal of Vocational Behavior" veröffentlichten Ergebnissen auch die besten und schlechtesten Möglichkeiten des Umgangs mit dem Impostor-Syndrom auf. Beim "Impostorism" handelt es sich um ein Phänomen, dass sich manifestiert, wenn sich Menschen für Betrüger halten, obwohl sie durchaus fähig und gut qualifiziert sind.
Sozialen Support suchen
Laut der Studie litt jeder fünfte Student an einem Hochstapler-Syndrom. Die Forscher haben Interviews mit Studenten eines Elitebildungsprogramms durchgeführt. Ziel war es zu verstehen, welche Bewältigungsmechanismen die jungen Menschen einsetzen, um diesen Gefühlen zu entfliehen. Eine Methode stach dabei heraus - und zwar die Suche nach sozialer Unterstützung durch Personen, die nicht an diesem akademischen Programm teilnahmen.
Die Ergebnisse der Interviews legen nahe, dass die Kontaktaufnahme mit anderen Studenten mit der gleichen Hauptstudienrichtung dazu führte, dass sie sich häufig noch schlechter fühlten. Kam es zu Gesprächen mit der Familie, Freunden mit anderen Studienrichtungen oder sogar Professoren, dann verringerte sich auch die Wahrnehmung des Impostorism.
Videospiele bringen nichts
Die Studie hat jedoch auch negative Bewältigungsmechanismen offenbart. Manche Studenten versuchten, den Kopf durch eine Flucht in Videospiele frei zu bekommen. Am Ende verbrachten sie mehr Zeit spielend als studierend. Andere versuchten, ihre wahren Gefühle vor den Studienkollegen zu verbergen. Sie gaben vor, hinsichtlich ihrer akademischen Leistung selbstbewusst und voller Freude zu sein. Tief im Inneren fragten sie sich jedoch, ob sie überhaupt in dieses Programm gehörten.
Im Rahmen einer zweiten Studie befragten die Forscher 213 Studenten, um die vorläufigen Studienergebnisse zu überprüfen. Erstaunlich war, dass die eigene Wahrnehmung des Hochstapler-Syndroms über keinen signifikanten Zusammenhang zu ihrer Leistung stand. Das bedeutet, dass die Betroffenen immer noch in der Lage waren, ihren Job sehr gut zu machen. Sie glauben dabei nur nicht an sich selbst.
Laut Stewart beruht der Impostorism auf der Vorstellung, dass die Menschen einen nicht so wahrnehmen, wie man wirklich ist. Dabei werde davon ausgegangen, dass die Menschen einen für etwas mögen, dass nicht wahr ist und dass sie einen nicht mögen würden, wenn sie wüssten, wer wirklich dahinter stecke. Laut den Forschern lassen sich die Studienergebnisse auch auf den Arbeitsplatz übertragen. Es ist laut Bednar wichtig, dass Kulturen entstehen können, in denen es Menschen möglich sei, auch über Versagen und Fehler zu sprechen.
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