pte20191014020 Umwelt/Energie, Unternehmen/Wirtschaft

Altplastik-Recycling ist teurer als Neumaterial

Nachfrage nach wiederverwertetem Kunststoff steigt - Reines Plastik auf kurze Sicht billiger


Plastikabfall: Recycling wird zunehmend teurer (Foto: pixabay.com, RitaE)
Plastikabfall: Recycling wird zunehmend teurer (Foto: pixabay.com, RitaE)

London/München (pte020/14.10.2019/12:30) Die Reduzierung von Plastikabfällen in Europa wird jedes Jahr um 250 Mio. Dollar (etwa 227 Mio. Euro) teurer. Das liegt vor allem am steigenden Preis für recyceltes Plastik, der laut einem Bericht des britischen Preisanalyseunternehmens S&P Global Platts http://spglobal.com erstmals den von reinem Plastik übersteigt.

Engagement auf dem Prüfstand

"Die Nachfrage nach recyceltem Plastik wird auf lange Sicht wachsen. Das liegt vor allem an Initiativen der Europäischen Union zur Erhöhung des Anteils von recyceltem Material bei Verpackungen. Angesichts von nachteiligen wirtschaftlichen Bedingungen wird jetzt das wahre Engagement des europäischen Marktes für Nachhaltigkeit auf die Probe gestellt", schreiben die Analysten von S&P Global Platts in dem Bericht.

Der Preis für recyceltes Plastik ist dem Bericht zufolge pro Tonne um 72 Dollar (ungefähr 65 Euro) teurer als reines Plastik. Kunststoff, der nicht aus recyceltem Material stammt, wird momentan billiger, weil in den USA aufgrund der steigenden Verwendung von Schiefergas eine erhöhte Produktion von petrochemischen Produkten stattfindet.

Umstellung ist Aufwand nicht wert

Trotz der veränderten wirtschaftlichen Situation glauben die Experten nicht, dass große Unternehmen deshalb verstärkt auf reines Plastik setzen werden. Denn bei Plastikverpackungen sind für die Verwendung von recyceltem Kunststoff und reinem Plastik unterschiedliche Maschinen notwendig. Deswegen wäre eine Umstellung auf reines Plastik für kurzfristige Einsparungen den Aufwand nicht wert.

Forscher der Fraunhofer-Gesellschaft http://fraunhofer.de haben kürzlich mehrere Methoden präsentiert, die das Recycling von Plastikabfällen ökonomischer machen können. Dazu gehören die Entwicklung von neuen Leichtbaustrukturen, die Erzeugung von biobasierten Carbonfasern durch neue Hochöfen sowie die Produktion von automobilen Leichtbau-Teilen aus alten PET-Flaschen. "Die generelle Anforderung an eine zeitgemäße Produktion ist es, den Ressourcenverbrauch bei hoher Funktionalität zu senken", so die Forscher.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Georg Haas
Tel.: +43-1-81140-306
E-Mail: haas@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|