pte20191023001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Einfaches Verfahren sagt Präeklampsie vorher

Komplikationen bei Mutter und Kind: Prognose mit Genauigkeit von 80 Prozent möglich


Enoch Anto hat einen neuen Präeklampsie-Test entwickelt (Foto: ecu.edu.au)
Enoch Anto hat einen neuen Präeklampsie-Test entwickelt (Foto: ecu.edu.au)

Joondalup (pte001/23.10.2019/06:00) Forscher der Edith Cowan University http://ecu.edu.au haben mit einem kostengünstigen Test ein neues Verfahren zur Vorhersage der Präeklampsie entwickelt. An den Folgen sterben weltweit jährlich 76.000 Frauen und eine halbe Mio. Babys. Am stärksten betroffen sind Entwicklungsländer. Präeklampsie kann zu schweren Komplikationen bei Mutter und Kind führen. Dazu gehören Verletzungen von Gehirn und Leber bei der Mutter sowie eine zu frühe Geburt. Die Ergebnisse wurden im "EPMA Journal" veröffentlicht.

593 Schwangere untersucht

Die Forscher haben den Gesundheitsstatus von 593 Schwangeren aus Ghana untersucht. Dafür wurde der "Suboptimal Health Questionnaire" eingesetzt. Dieser Fragebogen wurde 2009 vom Wissenschaftler Wei Wang entwickelt. Durch die Kombination der Punkte in den Bereichen Erschöpfung, Herzgesundheit, Verdauung, Immunität und psychische Gesundheit liefert der Fragebogen einen Gesamtwert, der sich für die Vorhersage chronischer Krankheiten einsetzen lässt.

Wangs Doktorand Enoch Anto hat herausgefunden, dass 61 Prozent der Frauen, die bei der Auswertung des Fragebogens über eine hohe Punktezahl verfügten, später an einer Präeklampsie erkrankten. Bei Frauen mit niedrigen Punktezahlen trat die Erkrankung nur in 17 Prozent der Fälle auf. Wurden diese Ergebnisse mit Bluttests zu den Kalzium- und Magnesiumwerten kombiniert, konnte das Auftreten der Krankheit mit einer Genauigkeit von 80 Prozent vorhergesagt werden.

Vorhersage rettet viele Leben

Anto betont, dass diese Krankheit, wenn sie einmal erkannt worden ist, sehr gut behandelbar ist. Eine frühe Warnung, wie sie zum Beispiel dieser neue Test ermöglicht, könnte daher tausende Leben retten. "In den Entwicklungsländern gehört die Präeklampsie zu den führenden Todesursachen bei Müttern und ihren Kindern. Allein in Ghana ist sie für 18 Prozent der Todesfälle bei Müttern verantwortlich." Eine Behandlung sei einfach durch Medikamente, die den Blutdruck senken, möglich. Die durchgeführten Tests sowie der Fragebogen seien kostengünstig und daher auch für den Einsatz in Entwicklungsländern geeignet.

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