Telefónica hält bei 5G an Partner Huawei fest
Unternehmen muss schnell zu Telekom und Vodafone aufschließen, um Anschluss zu behalten
Antenne: Telefónica setzt bei 5G auf Huawei (Foto: pixabay.de, prasanna_devadas) |
München/Duisburg (pte023/11.12.2019/11:30) Der spanische Telekommunikationskonzern Telefónica http://telefonica.de will in Deutschland sein 5G-Netzwerk ausbauen und verwendet dafür weiterhin Technologie von Huawei. Obwohl das chinesische Telekomunternehmen unter dem Verdacht der Spionage steht und die Bundesregierung erwägt, es wie die USA gänzlich zu verbannen, hält Telefónica immer noch an der Kooperation fest. Neben Huawei wird Telefónica auch die Partnerschaft mit dem finnischen Konzern Nokia beibehalten.
"Auf bewährten Lieferanten setzen"
"Telefónica hat in der Vergangenheit bei allen Netztests relativ schlecht abgeschnitten, vor allem was die Datenversorgung angeht. Das Unternehmen muss zu den beiden Konkurrenten Telekom und Vodafone aufschließen und kann sich dabei keine Zeitverzögerung leisten. Es ist daher sinnvoll, auf einen bewährten Lieferanten zu setzen, mit dem man ein eingespieltes Verhältnis hat. Telefónica kann kurzfristig nicht zu einem neuen Netzlieferanten wechseln, das würde die Komplexität unnötig erhöhen", erklärt Technologie- und Mobilfunkexperte Torsten Gerpott von der Universität Duisburg-Essen http://utp.msm.uni-due.de gegenüber pressetext.
Warten auf gesetzliche Bestimmung
Politiker der SPD und der CDU haben die Telekommunikationsbetreiber dazu aufgefordert, mit dem Ausbau des 5G-Netzwerks zu warten, bis eine rechtlich bindende Entscheidung über die Sicherheitsrichtlinien durch den Gesetzgeber getroffen wurde. Telefónica will die Partnerschaft mit Huawei deshalb unter den Vorbehalt einer erfolgreichen Sicherheits-Zertifizierung der Technologie und der Unternehmen nach den gesetzlichen Bestimmungen in Deutschland stellen.
Die Telekom hat angekündigt, mit dem Ausbau ihres 5G-Netzwerks zu warten. Um mit der Telekom und Vodafone mithalten zu können, will Telefónica seine Dividende deutlich kürzen. Für das Geschäftsjahr 2019 werden 0,17 Euro je Aktie vorgeschlagen, im Jahr 2018 waren es noch 0,27 Euro. Gleichzeitig steht über die nächsten zwei Jahre eine große Investitionsphase an, bei der Telefónica eine Investitionsquote von 17 bis 18 Prozent anstrebt. Auch der Umsatz soll sich bis 2022 um fünf Prozent erhöhen.
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