Jobkahlschlag: HSBC streicht 35.000 Stellen
Schlechte Performance in Europa und den USA erfordert eine radikale Umstrukturierung
HSBC-Turm: Großbank streicht 35.000 Jobs (Foto: hsbc.com) |
London/München (pte018/18.02.2020/10:34) Die international agierende britische Großbank HSBC http://hsbc.com wird in den kommenden drei Jahren weltweit 35.000 Stellen streichen und ihre Organisation komplett neu strukturieren. Bis ins Jahr 2022 sollen so 4,5 Mrd. Dollar (etwa 4,1 Mrd. Euro) gespart werden. Grund für diese harten Maßnahmen sind schwache Finanzleistungen in den USA und in Europa. Ein Großteil des Geschäfts soll nach Asien verlagert werden, was sich aufgrund des Coronavirus jedoch laut dem "Handelsblatt" schwierig gestalten wird.
"Überraschende Dimension"
"Die Dimension, in der diese Umstrukturierung stattfindet, ist überraschend. Ein Wandel ist allerdings wichtig, die HSBC hat in Europa eine nicht konkurrenzfähige Cost-Income-Ratio. Deswegen ist es unvermeidlich, Geschäfte und Personal sowie Zweigstellen abzubauen. Man muss zwar bedenken, dass die HSBC weltweit über 200.000 Mitarbeiter hat, aber prozentual ist das dennoch ein großer Einschnitt", meint Wolfgang Gerke, Präsident des Bayerischen Finanz Zentrums http://bfz-ev.de , auf Nachfrage von pressetext.
In Europa will die HSBC ihr eingesetztes Kapital um 35 Prozent senken, in den USA sogar um 45 Prozent. Außerdem wird in den USA etwa ein Drittel der HSBC-Filialen geschlossen. Die operativen Kosten sollen um zehn bis 15 Prozent sinken. Die Umstrukturierung war schon länger erwartet, das Ausmaß des Stellenabbaus ist aber überraschend. Noch im Herbst 2019 war die Rede von nur 10.000 Stellenstreichungen.
Harter Gewinneinbruch 2019
Laut HSBC-Interimschef Noel Quinn werden sich die Restrukturierungskosten auf etwa 7,3 Mrd. Dollar belaufen. Im Jahr 2019 erlitt die Großbank im Vergleich zum Vorjahr einen Gewinneinbruch von 33 Prozent auf 13,4 Mrd. Dollar. Angesichts der Neuordnung wird die HSBC in den beiden kommenden Jahren auf Aktienrückkäufe verzichten.
Die HSBC plant, sich deutlich stärker ihrem größten Wachstumsmarkt Asien zuzuwenden. Dort macht die Großbank bereits die Hälfte ihres Umsatzes und den Großteil ihres Gewinns. Quinn zufolge steht hier jedoch der Ausbruch des Coronavirus im Weg. Der HSBC-Chef rechnet mit Kreditausfällen und geringerem Umsatzwachstum in China und Hongkong.
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