Start-ups: Innovationen schützen vor Pleite nicht
Laut Studie der Universität Hohenheim erfüllen Jungfirmen oft nicht Kriterien für Staatshilfe
Welt im Corona-Griff: Start-ups leiden besonders (Foto: pixabay.de, Dieterich01) |
Hohenheim/Stuttgart (pte017/27.04.2020/10:30) Jung und innovativ sein hilft trotzdem nicht gegen die Folgen von Corona: Zwar setzen innovative Start-ups als erste Reaktion auf die Krise ihre verfügbaren Ressourcen erfolgreich ein. Ihr Wachstums- und Innovationspotenzial ist jedoch langfristig bedroht, wie eine neue Studie der Universität Hohenheim http://uni-hohenheim.de in Stuttgart zeigt. Details wurden in "Elseviers Journal of Business Venturing Insights" publiziert.
Drohende Innovationslücke
Laut dem Team um Wirtschaftswissenschaftler Andreas Kuckertz gefährdet die wirtschaftliche Krise ein enormes Innovationspotenzial. "Politische Maßnahmen sollten daher nicht nur finanzielle Erste Hilfe für Start-ups leisten, sondern auch langfristige Programme umfassen", fordern die Ökonomen. Denn eigentlich hätten Start-ups das Potenzial, gestärkt aus der Krise hervorzugehen - sofern sie die richtige Unterstützung erhalten, die Wachstum fördert. Doch im Gegensatz zu etablierten Unternehmen fallen viele Jungfirmen durch das Raster der Politik. Sie erfüllen oft nicht die üblichen Kriterien für Darlehen.
Die Forscher haben Interviews mit der deutschen Start-up-Szene geführt, die anschließend qualitativ ausgewertet wurden. Begleitend wurde die internationale öffentliche Berichterstattung aus über 40 Ländern analysiert. Ergebnis: Start-ups leiden unmittelbar unter den Folgen des COVID-19-Ausbruchs. Doch "die Annahme, dass Maßnahmen, die auf kleine und mittlere Unternehmen abzielen, automatisch auch innovative Start-ups schützen, ist ein Trugschluss", meint Kuckertz. Nur Programme, die speziell auf innovative Start-ups abzielen, könnten eine drohende Innovationslücke in den nächsten drei bis vier Jahren vermeiden.
Ungünstiges Wirtschaftsklima
Vor allem die Kombination aus Umsatzrückgängen bei Fixkosten gefährdet die Liquidität und das langfristige Überleben von Start-ups. Darüber hinaus berichten die Start-up-Gründer von einem derzeit ungünstigen Wirtschaftsklima für viele Innovationen. Wichtige Partner, Kunden und Investoren seien selbst voll und ganz damit beschäftigt auf die Krise zu reagieren und die Unsicherheit darüber, wie sich die Krise entwickeln wird, ermutige nicht zur Zusammenarbeit mit Start-ups. "Eigentlich hätten gerade die Start-ups das Potenzial, gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Sie müssen allerdings die richtige Unterstützung erhalten", meint Kuckertz.
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