Arbeit: KI erklärt Konzentrationsprobleme
Innovatives System soll dabei helfen, flexible Arbeitsräume bestmöglich zu optimieren
Entnervt: System erkennt, warum das so ist (Foto: Pexels, pixabay.com) |
Melbourne (pte001/08.06.2020/06:00) Forscher am Royal Melbourne Institute of Technology (RMIT) http://rmit.edu.au haben zusammen mit dem Ingenieurbüro Arup http://arup.com ein System entwickelt, das dank diverser Sensoren und KI beurteilen kann, wie sich Mitarbeiter in flexiblen Arbeitsräumen fühlen und was dort beispielsweise zu Konzentrationsschwierigkeiten führt. Diese Erkenntnisse könnten helfen, solche Arbeitsumgebungen besser zu gestalten und optimal zu nutzen, damit Mitarbeiter auch wirklich ihr Bestes geben können.
Früh Probleme erkennen
Flexible Arbeitsräume liegen im Trend, doch ist bekannt, dass etwa Lärm und fehlende Privatsphäre manche Mitarbeiter ablenken. Für das aktuelle Projekt arbeiteten daher Informatiker mit Psychologen zusammen, um Schlüsselfaktoren für Konzentration und Komfort in solchen Arbeitsumgebungen zu definieren und diese dann mit Sensoren zu messen. Das resultierende KI-basierte System, das für eine Studie vier Wochen lang an 31 Mitarbeitern in zwei Arup-Arbeitsräumen getestet wurde, erfasst unter anderem Lärmpegel, Temperatur und Luftqualität sowie elektromagnetische Felder.
"Wir nutzten diese Information und Befragungsdaten, um maschinenlernende Algorithmen zu trainieren, die Muster in wahrgenommener Konzentration und Aktivität finden und lieferten dann Lösungen, damit diese Räume bestmöglich für Menschen funktionieren", sagt Studien-Erstautor Mohammad Saiedur Rahaman. Unter anderem hat das Team festgestellt, dass die meisten sich bei weniger als 22,5 Grad nicht voll konzentrieren können und auf diesen Faktor im Laufe des Tages immer empfindlicher reagieren. Ein hoher CO2-Gehalt in der Luft ist ebenso hinderlich für die Konzentration, wie auch zu viele formalisierte Meetings - weniger als fünf pro Tag sollten es sein.
Individuelle Optimierung
"Diese Art von System hat das Potenzial, auf Dauer genutzt zu werden, um informierte Entscheidungen zu Arbeitsraumgestaltung und -layout zu machen", meint Rahaman. Es könne dabei auch individuell auf einzelne Mitarbeiter eingehen. Denn die Studie hat gezeigt, dass viele Mitarbeiter einen Lieblingsplatz haben, der aber sehr individuell ausfallen kann - manche sitzen gerne am Fenster, während andere die Nähe zum Vorgesetzten brauchen, um sich optimal konzentrieren zu können. Auch Arup gibt sich also zuversichtlich, dass diese Art von System in Zukunft einer optimalen Arbeitsplatzgestaltung dienen kann.
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