pte20201215013 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Intel-Tochter: Erpresser drohen mit Datenleck

Vermutlich iranische Hacker haben mit Ransomware wohl rund 53 Gigabyte Daten erbeutet


Beutezug: Ransomware sorgt für Datenklau (Foto: Michael Geiger, unsplash.com)
Beutezug: Ransomware sorgt für Datenklau (Foto: Michael Geiger, unsplash.com)

Tel Aviv (pte013/15.12.2020/11:30) Zahlt das KI-Chip-Start-up Habana Labs http://habana.ai , das seit 2019 Intel gehört, kein Lösegeld, wird es zu einer massiven Datenveröffentlichung kommen. Damit drohen Ransomware-Erpesser, die laut "TheRegister" einen Schatz wichtiger Unternehmensdaten erbeutet haben sollen. Zum Einsatz kam bei dem Angriff die relativ neue Ransomware "Pay2Key", hinter der dem Sicherheitsspezialisten Check Point http://checkpoint.com zufolge wohl iranische Akteure stecken.

Beutezug statt Geiselhaft

Klassische Ransomware nimmt Daten per Verschlüsselung in Geiselhaft, die Hintermänner fordern einfach Lösegeld. Mittlerweile gibt es aber zunehmend auch Angriffe, bei denen Hacker mit ihrer Ransomware offenbar auf Beutezug gehen. Eben das scheint bei der israelischen Intel-Tochter Habana Labs der Fall. Über den mittlerweile gesperrten Twitter-Account @pay2key haben die Hacker am Wochenende einen Screenshot veröffentlicht, der beweisen sollte, dass sie Daten erbeuten haben. Diese umfassen offenbar unter anderem Account-Daten für die Windows-Domänen und Daten aus einem Entwickler-Kollaborations-Tool.

Falls das Unternehmen nicht innerhalb von drei Tagen reagiere, womit wohl eine Zahlung an die Erpresser in Form von Bitcoin gemeint sein dürfte, werde es demnach zu weiteren Datenlecks kommen. Diese könnten dann womöglich umfassend und potenziell verheerend ausfallen. Denn die Hacker scheinen unter anderem Projekt-Quellcodes - in der IT essenzielle Unternehmesgeheimnisse - und geschäftliche Dokumente erbeutet zu haben, insgesamt sollen es 53 Gigabyte an Daten sein.

Iranische Angreifer vermutet

Mit Intel dürfte die Attacke nur peripher zu tun haben. Denn Check Point zufolge ist Pay2Key eine neue Ransomware, mit der die Hintermänner seit Ende Oktober diverse israelische Unternehmen ins Visier genommen haben. Dies deute in Kombination mit der Tatsache, dass die endgültigen Empfänger der Bitcoins Wallets beim iranischen Anbieter Excoino zu sein scheinen, auf iranische - womöglich also eher politisch motivierte - Angreifer hin.

Pay2Key nutzt eben den zunehmend in Mode kommenden Ansatz der "doppelten Erpressung". Opfer sollen für die Entschlüsselung ihrer Daten zahlen, wobei die Androhung einer Datenveröffentlichung zusätzlichen Druck machen soll. Die Veröffentlichung eines Daten-Teasers ist wohl dazu gedacht zu verdeutlichen, dass die Angreifer dazu wirklich in der Lage wären.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Thomas Pichler
Tel.: +43-1-81140-314
E-Mail: pichler@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|