pte20210203002 Handel/Dienstleistungen, Politik/Recht

Scotch Whisky: US-Zölle kosten halbe Mrd. Pfund

Auch schottische Destillerien sind die Leidtragenden im anhaltenden Airbus-Subventionsstreit


Scotch: Absatz in den USA verebbt (Foto: Seo_Seungwon, pixabay.com)
Scotch: Absatz in den USA verebbt (Foto: Seo_Seungwon, pixabay.com)

Edinburgh (pte002/03.02.2021/06:05)

Die seit Herbst 2019 erhobenen US-Zölle auf Scotch Whisky haben die Branche mittlerweile über eine halbe Mrd. Pfund gekostet. Die Situation mit den aufgrund des Streits um Airbus-Subventionen eingeführten Abgaben sei untragbar, so die Handelsorganisation Scotch Whisky Association (SWA) https://scotch-whisky.org.uk . Sie fordert daher, dass die britische Regierung das Problem im Luftfahrt bereinigt, eine Aufhebung der Zölle für damit nicht zusammenhängende Branchen fordert und den schottischen Brennereien Unterstützung zukommen lässt.

Strafzoll-Desaster

Im Streit um europäische Airbus-Subventionen, die von der Welthandelsorganisation WTO https://wto.org als illegal eingestuft wurden, hat die US-Regierung im Oktober 2019 Strafzölle unter anderem auf schottische Single Malt Whiskys eingeführt. „Die jetzige Situation ist untragbar. Seit die Zölle eingeführt wurden, sind unsere Exporte um 35 Prozent gefallen", sagt SWA-CEO Karen Betts. Bis November 2020 hatten sich diese Exportverluste auf einen Wert von über 500 Mio. Pfund aufsummiert, wie die Branchenorganisation jetzt mitteilt.

Zwar sind laut „BBC" die Exporte mancher von Zöllen ausgenommener Blended-Whiskeys wie  Johnnie Walker sogar gestiegen. Doch jenen Destillerien, die auf hochwertige Single Malts spezialisiert sind, bringt das wenig. Diese verlieren Absatz und Marktanteile im seit Jahrzehnten größten und lukrativsten Markt für die Branche, so Betts. Die SWA-Chefin warnt, dass diese Marktanteile womöglich nie zurückgewonnen werden können.  

Kritik an der Regierung  

„Es ist schwer für Scotch-Whisky-Hersteller zu verstehen, warum die britische Regierung so unwillig ist, britische Verstöße gegen WTO-Regeln bei Luftfahrsubventionen anzugehen, die der Grund für die Zölle sind", meint Betts. Die SWA gibt sich auch enttäuscht, dass die Regierung Johnson im Januar nicht geschafft hat, wenigstens einen Mini-Handelsdeal mit den USA hinzubekommen, mit dem die amerikanischen Whisky-Zölle gefallen wären.

Die SWA fordert also, dass die britische Regierung endlich die Verstöße gegen WTO-Regeln in Sachen Luftfahrtsubventionen bereinigt und sich für eine Abschaffung der Strafzölle in nicht-verwandten Brachen stark macht. Zudem verlangt sie, im anstehenden britischen Budget die Branntweinsteuer zu senken, um die Branche zu unterstützen. Auch solle sich die Regierung stärker dafür Einsetzen, dass Indien seine Einfuhrzölle – derzeit 150 Prozent – senkt.

(Ende)
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