pte20210322003 Unternehmen/Wirtschaft, Medien/Kommunikation

Präsentation entscheidet Mundpropaganda

Unverbindlicher wirkende Aufmerksamkeiten zeigen bei vielen Kunden einen positiven Effekt


Dank: bedingungslos bringt in vielen Fällen eher was  (Foto: Bru-nO/pixabay.com)
Dank: bedingungslos bringt in vielen Fällen eher was (Foto: Bru-nO/pixabay.com)

Chicago (pte003/22.03.2021/06:10)

Wenn Unternehmen Marketing-Boni wie Geschenke oder Treueprämien nutzen, um Mundpropaganda zu fördern, ist deren Präsentation entscheidend. Denn desto weniger Kunden das Gefühl bekommen, diese aus einer vertraglichen Verpflichtung heraus zu bekommen, desto eher erzielen sie auch den gewünschten Effekt, so eine eine im "Journal of Marketing" https://ama.org/jm erscheinende Studie. Für Unternehmen, denen Konsumenten wenig vertrauen, kann das aber auch schiefgehen.

Vertragsgefühle vermeiden

Unternehmen setzen oft auf Marketing-Zuwendungen, um Kunden zu Mundpropaganda zu animieren. Doch wie die Studie zeigt, funktioniert das nicht unbedingt gut, wenn Konsumenten zu sher das Gefühl haben, spezifisch die Mundpropaganda „bezahlt" zu werden, also eine hohe „Vertraglichkeit" besteht. Günstiger ist demnach, wenn Kunden Boni oder Geschenke als unverbindlicher empfinden. Marketer brauchen also nicht überdenken, was sie hergeben, sondern vor allem wie.

„Kunden können den genau gleichen Bonus, beispielsweise einen Gratiskaffee, als mehr oder weniger 'vertraglich' empfinden, je nachdem, wie er präsentiert wird", erklärt Studien-Erstautorin Monika Lisjak, Marketing-Assitenzprofessorin an der Arizona State Univerrsity http://asu.edu . So kann es schon helfen, bei einem Treuebonus nach einer bestimmten Zahl Einkäufen diese Zahl selbst nicht in den Vordergrund zu rücken. Ein Begleitschreiben zu einem Geschenk wiederum sollte eher Dank ausdrücken als zu betonen, mit welchem Aufwand es für den Kunden verbunden war, dieses überhaupt zu bekommen.

Ausnahmefälle

Allerdings können unverbindlicher wirkende Boni auch nach hinten losgehen. Das gilt insbesondere dann, wenn das Unternehmen unbeliebt ist oder ihm starkes Misstrauen entgegen schlägt. Wenn Kunden beispielsweise ein Finanzinstitut nicht mögen, könnten sie finstere Motive hinter einer vordergründig wohlwollende Geste vermuten. Mit Zuwendungen höherer Vertraglichkeit lässt sich das unter Umständen vermeiden.

Außerdem halten die Forscher fest, dass sich Marketing-Zuwendungen ohne offensichtliche Bedingungen sich zwar eher positiv auf die Mundpropaganda auswirken, für andere Zwecke aber nicht unbedingt ebenso gut geeignet sind. Wenn Kunden beispielsweise an einer Umfrage teilnehmen sollen, ist ein klar daran gebundenes Dankeschön vermutlich sinnvoller.

(Ende)
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