USA: Corona kostet viele Latinas den Job
Pandemie hat oftmals auch zu überhäufigem Ausscheiden aus Erwerbsbevölkerung geführt
Latina: oft bei den Kindern statt in der Arbeit (Foto: Omar Lopez/unsplash.com) |
Los Angeles (pte004/21.06.2021/06:15)
In den USA haben Latinas aufgrund der Covid-19-Pandemie unverhältnismäßig oft den Job verloren, so ein Bericht der UCLA Latino Policy and Politics Initiative https://latino.ucla.edu . Zudem sind sie eher als jede andere Bevölkerungsgruppe gänzlich aus der Erwerbsbevölkerung ausgeschieden. Faktoren sind Niedriglohnjobs in anfälligen Branchen, aber auch häusliche Pflichten. Dabei sind Prognosen vor der Pandemie noch davon ausgegangen, dass Latinas in diesem Jahrzehnt das schnellstwachsende Segment der US-Erwerbsbevölkerung sein werden.
Ausgebremster Wachstumsfaktor
„Eine starke wirtschaftliche Erholung, die uns auf eine erfolgreiche Zukunft vorbereitet, hängt von einer stabilen Latino-Erwerbsbevölkerung ab, die sowohl aus Männern als auch aus Frauen besteht", meint die am Bericht beteiligte Analystin Kassandra Hernández. Denn vor der Pandemie wurde erwartet, dass die Zahl der Latinas in der Erwerbsbevölkerung von 2019 bis 2029 um 25,8 Prozent wächst. Doch der aktuellen Analyse zufolge bleiben sie momentan eher auf der Strecke. „Das könnte die US-Wirtschaft Mrd. von Dollar kosten."
Zu Beginn der Pandemie hatten Latinas in den USA die höchste Arbeitslosenquote, mit einem Rekordwert von 20,2 Prozent im April 2020. Im weiteren Jahresverlauf blieb sie deutlich über dem US-Durchschnitt, im Dezember lag die Quote noch bei 9,1 Prozent und damit noch klar höher als bei weißen Frauen (5,7 Prozent). Allerdings sind diese Zahlen laut Analyse etwas trügerisch, da Latinas auch am ehesten komplett aus der Erwerbsbevölkerung ausgeschieden sind. 2,7 Prozent waren es von März 2020 bis März 2021 und damit fast doppelt so viele wie unter weißen Frauen.
Opfer der Umstände
Der Analsyse zufolge wurden Latinas dabei wohl in mehrerlei Hinsicht Opfer der Umstände. So sind sie überproportional oft in Niedriglohn-Branchen wie Gast- oder Freizeitgewerbe tätig, die besonders anfällig für pandemiebedingte Schließungen waren. Auch sind gerade unter Latinos Haushalt und Kinderbetreuung nach wie vor primär Frauensache, eine Zusatzbelastung, die in der Pandemie beispielsweise durch Schulschließungen verschärft wurde. Zudem ist mangelnder Zugang zu Bildung und den damit verbunden Chancen auf bessere Jobs ein Faktor, warum Latinas eher aus der Erwerbsbevölkerung ausscheiden.
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