pte20210806004 Handel/Dienstleistungen, Unternehmen/Wirtschaft

Indien: Flipkart droht eine Milliardenstrafe

E-Commerce-Unternehmen soll laut Behörden gegen Finanzierungsregeln verstoßen haben


Flipkart-Lager: Amazon-Konkurrent im Visier der Behörden (Bild: youtube.com)
Flipkart-Lager: Amazon-Konkurrent im Visier der Behörden (Bild: youtube.com)

Neu Delhi/Bangalore (pte004/06.08.2021/06:10)

Indiens größtem Online-Versandhändler Flipkart https://www.flipkart.com/mit Sitz in Bangalore droht eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 1,35 Milliarden US-Dollar wegen angeblicher Verstöße gegen die FDI-Regeln (FDI = foreign direct investment/ausländische Direktinvestitionen). Flipcard gehört zur amerikanischen Walmart-Gruppe https://www.walmart.com/ und hat einen Umsatz von zuletzt 37 Milliarden US-Dollar erzielt. Flipkart bestätigte am Donnerstag, dass es im Visier des indischen Enforcement Directorate https://www.enforcementdirectorate.gov.in/ ist, der indischen Behörde, die Finanzvergehen untersucht. Grund der Untersuchung ist die jüngste Finanzierungsrunde, bei der Flipcart 3,6 Milliarden Dollar eingenommen hat. Angeführt wurde sie von Walmart, Japans SoftBank https://www.softbank.jp/en/ und Singapurs Staatsfonds GIC https://www.gic.com.sg/. ;

[b]Schon2014 gab es eine Untersuchung[/b]

Die Behörde hatte bereits 2014 eine Untersuchung gegen Flipkart eingeleitet, um festzustellen, ob das Start-up damals gegen ein Verbot ausländischer Direktinvestitionen im Einzelhandelssektor verstoßen hatte. Es gab kein Ergebnis. Flipkart wurde 2007 von zwei ehemaligen Amazon-Mitarbeitern gegründet und sammelte frühzeitig Geld von ausländischen Investoren, um seine Plattform auszubauen, die zum Symbol für Indiens florierenden Digitalisierungs- und Start-up-Sektor wurde. 2018 übernahm Walmart das Unternehmen. Einige Monate später verhängte die Regierung von Premierminister Narendra Modi als Reaktion auf einen Aufschrei lokaler Einzelhandelslobbyisten, die Online-Rivalen als ernsthafte Bedrohung ansahen, strenge Regeln für E-Commerce-Unternehmen.

[b]Bereitet Flipcart den Börsengang vor? [/b]

Die Untersuchung ist die neueste Herausforderung für das Unternehmen, das nach Ansicht vieler Analysten einen Börsengang im nächsten Jahr vorbereitet. Die Gruppe befindet sich in einem erbitterten Kampf gegen den globalen Rivalen Amazon https://www.amazon.com und Reliance Jio des mächtigen Industriellen Mukesh Ambani. Einige Monate nachdem Walmart seinen Anteil an Flipkart gekauft hatte, verhängte die Regierung von Premierminister Narendra Modi als Reaktion auf einen Aufschrei lokaler Einzelhandelslobbyisten, die Online-Rivalen als ernsthafte Bedrohung ansahen, strenge Regeln für E-Commerce-Unternehmen.

[b]Anfangs war der Onlinehandel unreguliert[/b]

Neu-Delhi hat den Eintritt ausländischer stationärer Einzelhändler in den lokalen Markt lange Zeit vereitelt. Dagegen war Indiens aufstrebender Online-Einzelhandelssektor weitgehend unreguliert, als Flipkart von zwei ehemaligen Amazon-Mitarbeitern gegründet wurde. Sie sammelten Im Ausland Geld ein, so bei Accel Partners https://www.accel.com/ aus dem Silicon Valley und Tiger Global Management https://www.tigerglobal.com/ aus New York. Auf Grund der wachsenden Proteste kleiner Unternehmen verbot Indiens damals regierende Kongresspartei im Jahr 2012 jegliche ausländische Beteiligung an Internet-Einzelhändlern. Flipcart beteuert, dass es mit den Behörden zusammenarbeiten will und verspricht, es halte sich an alle Gesetz und Vorschriften, auch an die FDI-Regeln. 

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|