Neuseeländer machen blau, um zu streamen
Umfrage der Jobvermittlungsplattform Seek: Jeder Dritte gönnt sich ab und zu illegale Auszeit
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Chillen vor dem TV: viele melden sich krank (Foto: pixabay.com, JESHOOTS-com) |
Melbourne (pte020/09.08.2021/11:33)
Ein höchst merkwürdiges Verhalten der arbeitenden Bevölkerung Neuseelands brachte eine Umfrage der im australischen Melbourne gegründeten, international tätigen Jobvermittlungsplattform Seek https://www.seek.com.au/ zu Tage: 34 Prozent der 4000 Befragten gaben zu, dass sie sich schon mal krank melden, um einen faulen Tag zu verbringen, sich etwas Bewegung zu verschaffen, ihre Lieblings-Fernsehsendungen zu streamen oder sich einfach nur zu entspannen. Obwohl es die Chefs wohl anders sehen sagt Seek-Psychologin Sabina Read, dass der gelegentliche faule Tag gut für die psychische Gesundheit sei. „Es ist nicht verwunderlich, dass wir uns müde und ausgelaugt fühlen."
[b]Hat mit Faulheit angeblich nichts zu tun[/b]
Man solle das nicht einfach als Faulheit abtun, sagt Read. Das Gewähren eines Urlaubstags unter Vorspiegelung falscher Tatsachen bedeute, dass mehr Menschen ihre eigenen Bedürfnisse, Grenzen und ihr Wohlbefinden priorisieren. „Denn egal, wer wir sind oder was wir tun, wir können nichts aus einer leeren Flasche herausholen." Die Seek-Umfrage ergab auch, dass die Mehrheit der Neuseeländer der Meinung ist, dass die Menschen das Recht haben sollten, einen Tag im Jahr frei zu haben, um ihn für sich selbst zu verbringen. Und ein Drittel sagte, es sollte „einen Feiertag geben, der dem Nichtstun gewidmet ist".
[b]Manche Arbeitsgeber finden die Auszeit gut[/b]
Die Umfrage fand wenige Wochen nach der Verdoppelung der Mindestanzahl von Krankheitstagen statt, auf die Arbeitnehmer Anspruch haben, von fünf auf zehn – seit dem 24. Juli haben Arbeitnehmer, die sechs Monate für einen Arbeitgeber gearbeitet haben, Anspruch auf zehn Tage bezahlten Urlaub, wenn sie oder Angehörige krank oder verletzt sind. Read sagte, dass mit dem aktuellen Arbeitskräftemangel einige Unternehmen über die Mindesturlaubsansprüche hinausgingen. Einige ermutigten ihre Mitarbeiter sogar, sich außerhalb des Jahresurlaubs oder des Krankenstands für ihr eigenes Wohlbefinden eine Auszeit zu nehmen. Auf Grund der Covid-Pandemie sehen die meisten Neuseeländer (84 Prozent) eine Unterstützung des Arbeitsgebers zum Erhalt der psychischen Gesundheit als unerlässlich an.
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