pte20211007033 Unternehmen/Wirtschaft, Bildung/Karriere

FTSE 100: Nur acht haben Frauen an der Spitze

Top-Jobs in großen britischen Unternehmen gehen laut Untersuchung meist an männliche Mitarbeiter


Frau an der Macht: Immer noch eine Seltenheit (Foto: TheDigitalArtist, pixabay.com)
Frau an der Macht: Immer noch eine Seltenheit (Foto: TheDigitalArtist, pixabay.com)

Bedford (pte033/07.10.2021/13:30)

Ganze acht der 100 größten börsennotierten britischen Unternehmen (FTSE 100) werden von Frauen geleitet, so ein aktueller Untersuchungsbericht der Cranfield School of Management https://cranfield.ac.uk . Zwar notierten die Forscher bei Großbritanniens börsennotierten Unternehmen Fortschritte in der Umsetzung geschlechtsspezifischer Zielvorgaben. Allerdings seien immer noch zu wenig Frauen in Top-Positionen. Unter den FTSE 100 bekleiden 31 Frauen Führungspositionen in 27 Unternehmen. Acht sind Vorstandsvorsitzende und 15 Finanzvorstände oder -direktoren. 

Frauen zu selten on the top

Die Untersuchung erstreckte sich über ein Jahr bis zum Juli 2021 und ergab, dass der Anteil der Frauen in den Vorständen der FTSE-100-Unternehmen (seit der ersten Erhebung im Jahr 1999) einen Höchststand erreicht hat. Dennoch sei ein Manko, dass es immer noch nicht genügend weibliche Vorstandsvorsitzende, Geschäftsführerinnen und Finanzvorstände gibt.

Der von Ernst & Young https://ey.com gesponserte Bericht ergab, dass der Großteil der FTSE-350-Unternehmen die freiwillige Zielvorgabe von 33 Prozent Frauen in Vorständen, die im Rahmen der Hampton-Alexander-Review festgelegt wurde, übertroffen haben. In der FTSE-250-Gruppe waren es 35 Prozent. Bei den FTSE-100-Unternehmen lag der Anteil bei 38 Prozent. Hierbei lag der Getränkekonzern Diageo https://diageo.com mit 60-prozentiger Frauenquote in Führungsetagen an der Spitze. Der Online-Lebensmittelhändler Ocado https://ocado.com bildete mit 17 Prozent Frauen im Vorstand das Schlusslicht.

Nachteile von Freiwilligkeit

Über ein Fünftel (21 Prozent) der FTSE-100-Verwaltungsräte und 32 Prozent der FTSE-250-Verwaltungsräte haben das Hampton-Alexander-Ziel von 33 Prozent Frauen in ihren Verwaltungsräten noch nicht erreicht. "Das verdeutlicht die Nachteile freiwilliger Zielvorgaben und wirft die Frage auf, ob es an der Zeit ist, diese Zielvorgaben verbindlich zu machen", heißt es im Bericht. Darin wird empfohlen, dass mehr Unternehmen die Nachfolgeplanung und das Talent-Management auf die Tagesordnung ihrer Vorstände setzen, um die Ernennung von Frauen in Führungspositionen zu verbessern. 

Es passt ins Bild, dass eine Studie der University of London https://london.ac.uk Anfang des Jahres feststellte, dass Männer im Arbeitsleben viel stärker zu Ambitionen und dem Erreichen höherer Führungspositionen ermutigt werden (pressetext berichtete: https://pte.com/news/20210223003 ).

(Ende)
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