Indiens Inflation steigt: Zentralbank zögert
Unternehmen melden Gewinnrückgänge durch höhere Inputkosten und Lieferkettenbelastungen
Inflation steigt in Indien immer weiter an (Bild: Gerd Altmann, pixabay.com) |
Neu Delhi (pte004/16.11.2021/06:15)
Indiens Verbraucher leiden unter einer sich verstärkenden Inflation, ähnlich wie in Deutschland und anderen Staat. Unternehmen von Hindustan Unilever Ltd bis Nestle India haben eindringlich auf Gewinnrückgänge durch höhere Inputkosten und Lieferkettenbelastungen hingewiesen, während Unternehmen wie Dabur India, ein Unternehmen, das Honig verpackt und Haarpflegeprodukte im Angebot hat, bereits einen Teil der gestiegenen Kosten an die Verbraucher weitergegeben hat. Im vergangenen Monat dürfte die Rate bei 4,4 Prozent liegen, nachdem sie vier Monate lang nur moderat angestiegen war. „Es gibt keine Alternative zu Preiserhöhungen in einem Umfeld wie diesem", sagt Varun Berry, Geschäftsführer des Lebensmittelherstellers Britannia Industries. „Also haben wir die Preise erhöht."
[b]Rohstoffe sind das Problem[/b]
Mit ihren Preiserhöhungen beziehungsweise den Überlegungen dazu scheinen Indiens Unternehmen die Entschlossenheit der Reserve Bank of India (RBI) testen zu wollen, die Zinsen länger niedrig zu halten, um die Wirtschaft zu stützen. Derzeit scheint sie noch keine Erhöhung zu planen. „Die jährlichen Schätzungen der Inflation im Einzelhandel verschleiern die reale inflationäre Unterströmung, die in der Wirtschaft aufgrund des statistischen Basiseffekts vorherrscht", sagt Jay Shankar, Chefökonom bei Incred Capital in Mumbai. „Die Unternehmensergebnisse unterstreichen weiterhin den von der Rohstoffinflation angeführten Rückgang der Margen und dürften aufgrund der Konjunkturflaute noch einige Quartale anhalten."
[b]Leitzins könnte früher angehoben werden[/b]
„Angesichts der Aussicht, dass sich die Inflation weiter aufheizt und die Erholung an Dynamik gewinnt, sehen wir das Risiko, dass die RBI die Zinsen etwas früher anhebt als wir ursprünglich erwartet haben", so die Einschätzung des amerikanischen Wirtschaftsinformationsdienstes Bloomberg https://www.bloomberg.com. Premierminister Narendra Modi scheint das verhindern zu wollen. Vergangene Woche hat er eine Verbrauchsabgabe auf Diesel und Benzin gesenkt, um den Inflationsdruck abzuschwächen und der Zentralbank mehr Spielraum zu geben, die Kreditkosten niedrig zu halten.
Diese Erleichterung für die indischen Verbraucher könnte allerdings durch die steigende Nachfrage nach Waren im Zuge der Lockerung der Corona-Beschränkungen konterkariert werden und die Inflation weiter anheizen.
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