China steckt wieder mehr Geld in Europa
Anstieg von 132 auf 155 Transaktionen – Transaktionswert 2021 auf 12,4 Mrd. Dollar verachtfacht
Staatsflagge China: Volksrepublik investiert nach der Pandemie wieder (Foto: pixabay.com, SW1994) |
Wien (pte029/22.03.2022/13:30)
Es gibt wieder mehr chinesische Firmenübernahmen in Europa. Laut einer neuen Studie der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY http://ey.com ist die Zahl seit 2021 von 132 auf 155 gestiegen. Auch das Transaktionsvolumen hat sich erhöht. Der Wert der Beteiligungen und Übernahmen hat sich von 1,5 auf 12,4 Mrd. Dollar mehr als verachtfacht.
Restrukturierung im Fokus
"Die meisten chinesischen Unternehmen, die schon im Ausland Firmen übernommen haben, haben sich in den letzten Jahren eher damit beschäftigt, die Restrukturierung in Europa voranzutreiben, als weiter zu expandieren – besonders in den Sektoren Automobilzulieferer und Maschinenbau", kommentiert Eva-Maria Berchtold, Leiterin der Strategie- und Transaktionsberatung bei EY Österreich, die Ergebnisse.
Neben der Corona-Pandemie haben sich auch die inzwischen hohen Hürden für ausländische Beteiligungen gerade in bestimmten kritischen Branchen sowie die zunehmende Konkurrenz durch kapitalstarke Finanzinvestoren dämpfend ausgewirkt. Berchtold: "Die Kaufpreise auf dem M&A-Markt sind zuletzt stark gestiegen - in einigen Fällen wollten die chinesischen Interessenten da nicht mehr mitgehen. Besonders die börsennotierten chinesischen Unternehmen fürchten, mit teuren Zukäufen den eigenen Aktienkurs unter Druck zu setzen."
Industrieunternehmen gefragt
Nach wie vor entfallen laut der EY-Erhebung auf klassische Industrieunternehmen die meisten Deals - 30 der 155 Transaktionen in Europa fanden im Industrie-Sektor statt. Aber: 2020 waren europaweit noch 36 Industrietransaktionen gezählt worden. "Nach wie vor besteht bei chinesischen Investor:innen Interesse an europäischen Automobilzulieferern oder Maschinenbauern - allerdings inzwischen eher in den Subsektoren Elektromobilität und Autonomes Fahren", so Berchtold.
Auf Hightech- beziehungsweise Software-Unternehmen entfielen 2021 europaweit 27 Transaktionen (Vorjahr: 20). "Wir sehen ein gestiegenes Interesse, etwa an Spieleentwicklern und Software-Programmierern. Gerade der aktivste chinesischer Investor im vergangenen Jahr, Tencent, hat sich zuletzt in diesem Segment stark engagiert", sagt Berchtold. Die meisten Transaktionen wurden 2021 in Großbritannien verzeichnet. Mit 36 Übernahmen und Beteiligungen liegt die Insel knapp vor Deutschland (35 Transaktionen) und deutlich vor den drittplatzierten Niederlanden (13).
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