pte20240209002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Forscher treiben Bakterien zur Selbsttötung

Neue Chance zur Bekämpfung von Resistenzen und damit einhergehend oft unheilbarer Infektionen


Bakterien: Wissenschaftler treiben diese in den Suizid (Foto: qimono, pixabay.com)
Bakterien: Wissenschaftler treiben diese in den Suizid (Foto: qimono, pixabay.com)

New York (pte002/09.02.2024/06:05)

Bestimmte Bakterien begehen gewissermaßen Suizid, wenn sie von zerstörerischen Viren befallen werden, um Artgenossen vor ebendiesen Viren zu schützen. Diesen Mechanismus namens "cyclic oligonucleotide-based antiphage signaling system" (CBASS) nutzen Forscher der Icahn School of Medicine, um bakterielle Infektionen bei Menschen zu bekämpfen.

Kampf gegen Superbakterien

"Wir wollten sehen, wie das bakterielle selbsttötende CBASS-System aktiviert wird und ob es genutzt werden kann, um bakterielle Infektionen einzudämmen", sagt Aneel Aggarwal, Professor für Pharmakologische Wissenschaften.

"Dies ist ein neuer Ansatz zur Bekämpfung bakterieller Infektionen, die in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen ein großes Problem darstellen. Es ist wichtig, neue Instrumente zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen zu finden. Im Kampf gegen Superbakterien müssen wir unser Instrumentarium ständig erneuern und erweitern, um der sich entwickelnden Arzneimittelresistenz einen Schritt voraus zu sein."

Signalmolekül löst Suizid aus

Die Forscher haben untersucht, wie das "Cap5" genannte Protein aktiviert wird und wie es durch eine Kombination aus Strukturanalyse und verschiedenen biophysikalischen, biochemischen und zellulären Untersuchungen zur Kontrolle bakterieller Infektionen eingesetzt werden könnte.

Cap5 ist ein Schlüsselprotein, das durch zyklische Nukleotide (kleine Signalmoleküle) aktiviert wird, um die DNA der eigenen Bakterienzelle zu zerstören. Dann hat das Team das Signalmolekül gesucht, das die Aktivierung vornimmt. Dann impften sie Bakterien, die es zu bekämpfen galt, mit diesem Molekül, sodass der Bakterien-Suizid ausgelöst wurde.

Offen ist noch, wie sich diese Erkenntnisse auf eine reale Behandlung von Menschen mit einer Infektion übertragen lassen. Laut einem Bericht der Centers for Disease Control and Prevention kommt es in den Vereinigten Staaten jedes Jahr zu mehr als 2,8 Mio. antimikrobiell resistenten Infektionen, an denen über 35.000 Menschen sterben.

(Ende)
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