pte20240308001 Produkte/Innovationen, Umwelt/Energie

Leichtes Klopfen zeigt, ob Bienenvolk fit ist

Forscher aus Großbritannien realisieren Gesundheitskontrolle ohne Öffnen des Bienenkorbs


Gesundheitsüberwachungssystem für Bienen (Illustration: Martin Bencsik, ntu.ac.uk)
Gesundheitsüberwachungssystem für Bienen (Illustration: Martin Bencsik, ntu.ac.uk)

Nottingham (pte001/08.03.2024/06:00)

Martin Bencsik und sein Team von der Nottingham Trent University's School of Science and Technology haben ein System entwickelt, das die Gesundheit von Bienenvölkern regelmäßig und automatisch überprüft. Außen am Bienenstock wird ein elektromagnetischer Klopfer befestigt, der alle paar Tage oder Wochen, gesteuert von einem Mikroprozessor, leicht auf den Bienenstock pocht und kurzzeitig Schwingungen von 340 Hertz erzeugt. Drinnen befindet sich ein Beschleunigungssensor, der die Bewegungen des Bienenvolkes aufgrund ihres Flügelschlags registriert.

Mikroprozessor als Tierarzt

Der Sound der Flügelschläge des gesamten Bienenvolkes wird vom Mikroprozessor ausgewertet, der auf die für gesunde und kranke Tiere typischen Flügelbewegungen trainiert ist. In den Sommermonaten, wenn die Bienen mit der Nahrungssuche, der Pflege ihrer Jungen und der Pflege des Bienenstocks beschäftigt sind, schenkten sie dem Klopfgeräusch praktisch keine Beachtung. Sie hielten nur kurz inne und setzen dann ihre gerade unterbrochene Tätigkeit fort.

Der Beschleunigungssensor übermittelte vor und nach dem Klopfen das gleiche Signal, jedenfalls dann, wenn das Bienenvolk fit war. Wenn es kälter wurde, gab es nach dem Pochen starke Vibrationen, die schnell wieder abklangen, was darauf hindeutet, dass sich das Bienenvolk zusammengerottet hatte, um sich zu wärmen, wie es bei gesunden Tieren üblich ist. Abweichungen von diesen Mustern deuteten darauf hin, dass das Volk erkrankt war. "Es ist ein bisschen so wie bei einem Bären, der Winterschlaf hält. Man kann nicht ohne Weiteres erkennen, ob das Tier noch lebt oder nicht", so Bencsik.

(Ende)
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