pte20240612006 Medien/Kommunikation, Umwelt/Energie

Klimawandel: Medien und Gesinnung prägen

Rechtsgerichtete Publikationsorgane lehnen die Wissenschaft merhheitlich am stärksten ab


Sonne: Rechte Medien bestätigen Skeptiker in Bezug auf Klimawandel (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann)
Sonne: Rechte Medien bestätigen Skeptiker in Bezug auf Klimawandel (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann)

Philadelphia (pte006/12.06.2024/06:15)

Forscher des Annenberg Public Policy Center (APPC) haben die Zusammenhänge zwischen der Medienaufmerksamkeit und wissenschaftlich konsistenten Überzeugungen in Bezug auf den Klimawandel und die für die Befragten mögliche Gefährdung untersucht. Demnach ist der Zusammenhang zwischen dem Kontakt mit "Fox News" und rechtsradikalen Medien negativ assoziiert. Eine zentristische und wissenschaftliche Medienpräsenz hingegen wurde positiv assoziiert. Dazu gehören der menschengemachte Klimawandel, die Wahrnehmung einer persönlichen Gefährdung durch den Klimawandel und die Unterstützung einer Kohlenstoffsteuer.

Narrative setzen sich fest

Die Ergebnisse von Yotam Ophir, Dror Walter, Patrick Jamieson und Kathleen Hall Jamieson weisen darauf hin, dass wissenschaftliche Experten und Befürworter, wenn es um die komplexe Mediennutzung der Menschen geht, aufmerksamer sein sollten - und hier vor allem bei Parteigängern. Damit würden sich die möglichen Einflüsse von Botschaften und Narrativen über den Klimawandel sowie die entsprechenden Forscher besser erklären lassen, die in den USA medial präsent sind.

Im Rahmen der Studie haben die Fachleute Personen nach ihrer Nutzung von weit rechten, christlichen, alternativmedizinischen und wissenschaftlichen Publikationen interviewt. Sie wurden dabei als Ergänzung zu den Mainstream-Medien angesehen. Für die Analyse der Überzeugungen in Bezug auf den Klimawandel wurden die Teilnehmer gefragt, ob sie glauben, dass der Klimawandel eine persönliche Gefahr für sie darstelle.

Laut Ophir besteht eine der Schwierigkeiten in diesem Themenbereich darin, dass die Menschen sich nicht verletzlich fühlen. Auch wurde ermittelt, ob sie eine Kohlenstoffsteuer unterstützen würden. Neben der Wahrnehmung des Klimawandels wurde auch nach der Wahrnehmung von Wissenschaft und Wissenschaftlern im Allgemeinen gefragt.

Rechte Medien als Gefahr

"Wir wollten wissen, ob ein Teil der Beziehung zwischen der Mediennutzung und den Überzeugungen hinsichtlich des Klimas aus einer groß angelegten Untergrabung der Wissenschaft stammt. In der Folge zeigte sich, dass die Wahrnehmung von Wissenschaft und Wissenschaftlern sich auch auf die Beziehung zwischen dem Kontakt mit Medien und einer Reihe davon abhängigen, bereits genannten, Variablen vermittelnd auswirkte", so Ophir.

Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass rechtsradikale Medien sogar über eine stärkere Beziehung mit der Ablehnung des wissenschaftlichen Konsenses hinsichtlich des Klimawandels verfügen, als dass bei konservativen Medien wie Fox News der Fall ist, die noch dem Mainstream zugerechnet werden.

Die Nutzung von rechten Medien steht zudem allgemein mit einer geringeren Wahrnehmung einer Bedrohung durch den Klimawandel und einer geringeren Wahrscheinlichkeit der Unterstützung einer Kohlenstoffsteuer in Verbindung. Ophir betont, dass die Nutzung derartiger Medien nicht nur mit der Haltung zum Klimawandel zusammenhängt, sondern dass damit auch eine negativere Haltung zu den wissenschaftlichen Bestrebungen an sich verbunden ist. Details sind im "Journal of Health Communication" nachzulesen.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: bergmann@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|