pts20240612019 Tourismus/Reisen, Kultur/Lifestyle

Städtische Heldinnen der Historie

Berühmte Frauen in der Geschichte zwischen Freistadt und Wolfsberg


Steyr (pts019/12.06.2024/10:00)

Kaiserin Sisi und Bad Ischl gehören zusammen wie Krone und Juwelen. Wurde die Stadt im Salzkammergut doch zur Herzensangelegenheit der bayrischen Prinzessin, die hier als 15-Jährige ihren Franz Joseph traf. Die beiden verliebten sich in der Kurstadt ineinander und feierten dort auch ihre Verlobung. Doch Sisi ist nicht die einzige von hoher Geburt, die eng mit Bad Ischl verbunden ist. Auch Erzherzogin Sophie, die Mutter Franz Josephs hatte eine tiefe Beziehung zu dem Ort, der heute zu den Kleinen Historischen Städten in Österreich gehört. Und nicht nur in Bad Ischl, auch in vielen anderen dieser insgesamt 16 romantischen Orte, die sich bereits in den 1990er-Jahren zu einer Angebotsgruppe zusammengeschlossen haben, haben Frauen Geschichte geschrieben. Natürlich geistern diese historischen Frauenfiguren nicht nur in Geschichtsbüchern und Archiven herum ­- sie werden für die Gäste bei unterschiedlichen Führungen in den Kleinen Historischen Städten wieder lebendig. In Bad Ischl etwa bei der Themenführung "Auf den Spuren der Frauen". Kaiserin Sisi sowie Erzherzogin Sophie spielen dabei ebenso eine Rolle wie Hofschauspielerin Katharina Schratt, der eine sehr spezielle Beziehung zu Kaiser Franz Joseph I. nachgesagt wird.

Weil zu den Kleinen Historischen Städten in Österreich nicht nur Orte mit habsburgischem Flair gehören, sondern auch Alpenstädte vor spektakulärer Bergkulisse, alte Handels- und Arbeiterstädte mit musealer Vielfalt sowie Grenzstädte mit gotischer Architektur, haben ebenso Frauen aus niedrigeren Ständen ihre Spuren hinterlassen. Unter anderem in Wolfsberg im Kärntner Lavanttal, wo sich eine der Stadtführungen "Frauengeschichte" nennt und sich auf Spurensuche macht. Zum Beispiel nach Maria Ziegler. In der Kapuzinerkirche erinnert eine Steintafel an ihr wohltätiges Werk. Mit Christine Lavant und Gertrud Schmirger alias Gerhart Ellert hat der Ort auch zwei bedeutende Schriftstellerinnen hervorgebracht, nach denen Straßen und Plätze benannt sind. In der Führung wird außerdem auf Grabsteine und Epitaphe aufmerksam gemacht, die an besondere Wolfsbergerinnen erinnern, zum Beispiel an jene Frauen, die in Hexenprozessen ihr Leben lassen mussten oder in Auschwitz umgebracht worden sind.

Im oberösterreichischen Freistadt im Mühlviertel erinnern mittlerweile neu umbenannte Straßennamen an die berühmten Frauen der Stadt, darunter Regina Schifer und Theresia Schwarz – die eine Schulstifterin, die andere Schulgründerin. Der rührigen Aktionsgruppe "Fraustadt Freistadt" ist es auch zu verdanken, dass Zusatztafeln für die Straßenschilder angeschafft wurden, auf denen das Wirken dieser Freistädterinnen erklärt wird.

Auch Hallein bietet eine inspirierende Tour an, die starke Frauen in den Mittelpunkt stellt. Sie führt an die Orte, an denen Arbeiterinnen für ihre Rechte kämpften und Widerstandskämpferinnen gegen das Unrecht. Noch gar nicht so lange verstorben ist eine große Braunauerin: die Keramikerin Gunda Schihan. Sie lebte bis zu ihrem Tod 2006 in dieser Kleinen Historischen Stadt am Inn. Nach einer Töpferlehre und dem Studium als Diplomkeramikerin an der Universität in Wien verbrachte die gebürtige Innviertlerin den größten Teil ihres Lebens in Braunau, wo sie ab 1968 bis zu ihrem Tod weilte und eine Gemeinschaftswerkstatt mit ihrer ehemaligen Schülerin Monika Prachthäuser betrieb. Die Werke der Künstlerin werden nicht nur in Braunau, sondern unter anderem in Zürich, Mailand, Chicago und Toronto ausgestellt.

Noch einmal spielt der Adel eine Hauptrolle, nämlich in Steyr. Unter dem Titel "Liebesrezepte einer Gräfin" finden dort Kostümführungen statt. Austria Guide Silvie Somasgutner schlüpft dabei in der Rolle der Gräfin Katherina von Lamberg und erzählt vom Aufstieg der Küchenmagd zur Gräfin und die damit verbundene Liebesgeschichte. Die Gräfin selbst - alias Silvie Somasgutner - führt ihre Gäste unter anderem ins prunkvolle Tapetenzimmer des Schlosses, in die Lamberg'sche Bibliothek sowie ins Jagdzimmer. Bei einem Rundgang durch die historische Altstadt von Steyr erfahren die Gäste allerhand Wissenswertes über diese Kleine Historische Stadt am Zusammenfluss von Enns und Steyr.

Infothek: Die Angebotsgruppe "Kleine historische Städte in Österreich" gibt es bereits seit den 1990er Jahren. Derzeit sind 16 Städte Mitglieder und treten oftmals gemeinsam auf, empfehlen sich weiter etc. Ein gemeinsamer Reiseführer (mit darin integriertem Sammelpass) und eine "Schatzkarte" sind die werblichen Print-Produkte für interessierte Gäste. Im Internet werden unterschiedliche Touren (zu Fuß, mit dem Rad und dem Motorrad) sowie spezielle Pauschalen der einzelnen Städte angeboten, dazu weitere wertvolle Reistipps gegeben. Ebenso findet man unter www.khs.info die wichtigsten Events in den Partnerstädten sowie Fotogalerien, Filme und weitere Servicetipps.

Die derzeit 16 Städte sind (in alphabetischer Reihenfolge):

Baden bei Wien

Bad Ischl

Bad Radkersburg

Bludenz

Braunau am Inn

Bruck an der Mur

Freistadt

Fürstenfeld

Gmunden am Traunsee

Hallein

Hartberg

Judenburg

Radstadt

Schärding am Inn

Steyr

Wolfsberg

Weitere Infos: www.khs.info, E-Mail: info@khs.info.at bzw. Tel.: +43 7252 52290

(Ende)
Aussender: Kleine historische Städte in Österreich
Ansprechpartner: Eva Pötzl
Tel.: +43 72 52 52 290
E-Mail: info@khs.info
Website: khs.info
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