Schwimm-Generator dreht sich in den Wind
X1 Wind verspricht mit "NextFloat+" ein innovatives Konzept mit niedrigen Herstellungskosten
Prototyp des schwimmenden Windgenerators "NextFloat+" (Foto: x1wind.com) |
Barcelona (pte016/03.07.2024/11:30)
Ingenieure von X1 Wind haben mit "NextFloat+" vor den Kanarischen Inseln einen ungewöhnlichen Windgenerator installiert. Er schwimmt auf drei Fässern und ist an nur einem Punkt am Meeresboden per Seil befestigt. Dieses ist am Ende mit einer Schnellkupplung ausgestattet, die einrastet, wenn sie sich dem Gegenstück am Meeresboden nähert. Der Wind greift nicht von vorne wie bei klassischen Windmühlen, sondern von hinten an. Da der Schwimmer nur punktförmig mit dem Meeresboden verbunden ist, kann sich die gesamte Konstruktion drehen.
Große Materialeinsparung
Die Maschine dreht sich stets wie eine Wetterfahne in den Wind. Herkömmliche Windgeneratoren müssen mit Motoren ausgerichtet werden, um jeweils die optimale Leistung zu erbringen. Derzeit bereitet X1 Wind den Bau eines Schwimmers vor, der dreimal größer ist als der Prototyp und eine Sechs-Megawatt-Turbine des dänischen Hersteller Vestas Wind Systems tragen soll.
Die ungewöhnlich aussehende Konstruktion soll mehrere Vorteile haben. Da der Wind von hinten angreift, können sich die Rotorblätter beliebig verbiegen, ohne mit dem Traggerüst zu kollidieren. Der Schwimmer ist weitaus weniger massiv als der eines "normalen" schwimmenden Windgenerators, der auf einem einzigen Halbtaucher steht. Das spart Material und damit Kosten, heißt es.
13,4 Mio. Euro von der EU
Die größte Kosteneinsparung resultiert daraus, dass die gesamte Konstruktion namens "X90" an der Küste fertiggestellt werden kann und damit nicht vor Ort montiert werden muss. Sie wird dann von einem Schlepper zum Ziel gebracht und dort an das vorbereitete Unterwasser-Fundament angeschlossen. Wartungs- und Reparaturarbeiten finden nicht auf hoher See statt, wo sie stark wetterabhängig sind, sondern beim Hersteller.
Dazu wird laut den Entwicklern die Schnellkupplung gelöst und das komplette Gerät zur Küste geschleppt. Die Europäische Union (EU) hat offensichtlich viel Vertrauen in die Energie-Innovation aus Spanien. Sie förderte das innovative Projekt mit 13, 4 Mio. Euro.
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