Intelligenter Ohrstöpsel schützt Gehör effektiv
Hightech-Innovation von SINTEF und Minuendo dämpft Lärm, wobei der Klang erhalten bleibt
Der neue intelligente Ohrstöpsel ist kleiner als eine Münze (Foto: sintef.no) |
Trondheim/Oslo (pte019/31.10.2024/11:30)
Forscher des Forschungsinstituts SINTEF haben mit Minuendo im gemeinsamen Projekt "Picovatt" einen neuartigen intelligenten Ohrstöpsel entwickelt, der das Gehör in lärmender Umgebung schützt und es dennoch ermöglicht zu hören, was ein Mensch sagt. Lärm wird ausgeblendet, der Klang bleibt erhalten. Das Herzstück ist ein sogenannter MEMS-Chip.
Laute Musik gefahrlos genießen
Das Ergebnis der Arbeit ist ein piezoelektrisches mikroelektromechanisches System (piezoMEMS) mit Lautstärkeregelung, ohne Klangverzerrung. Zusätzlich fungiert der Chip als Mikrofon und Lautsprecher. Er nimmt Umgebungsgeräusche auf, filtert sie, sodass sie nicht mehr gesundheitsschädigend sind und strahlt sie per Lautsprecher in den Gehörgang.
Derzeit gibt es sowohl passiven als auch aktiven Gehörschutz. Schaumstoff-Ohrstöpsel und Kapselgehörschützer wirken passiv, sie verfügen weder über integrierte Elektronik noch fortschrittliche Funktionen. Aktive Gehörschützer nutzen eingebaute Mikrofone, Signalprozessoren und Lautsprecher, um die Lautstärke anzupassen und zu regeln. Diese Kopfhörer können jedoch sperrig und unbequem sein und unnatürlichen Klang erzeugen. Obwohl es aktiven Gehörschutz gibt, dominieren passive Systeme nach wie vor den Markt.
Optimum aus zwei Welten vereint
"Unser Hybrid-Ohrstöpsel vereint das Beste aus beiden Welten. Er ist klein, passt die Lautstärke an, ohne den Klang zu verzerren, und verbraucht weitaus weniger Strom als herkömmliche aktive Ohrstöpsel", sagt Runar Dahl-Hansen vom SINTEF. Die Innovation sei mit winzigen Klappen ausgestattet, die den Zugang des Klangs zum Ohr stufenlos verstellen. Weit geöffnet passieren den elektronischen Ohrstöpsel alle Geräusche völlig ungehindert, geschlossen werde alles abgeblockt.
Die Elektronik stellt die Öffnung laut den Wissenschaftlern jeweils so ein, dass der Klang das gesundheitsgefährdende Niveau nicht überschreitet, ohne ihn zu verfälschen. "Bei einem Rockkonzert kann man damit in der ersten Reihe stehen und die Musik unverfälscht hören, ohne das Gehör überzustrapazieren", so Dahl-Hansen. Ähnlich sei es bei einem Bauarbeiter, der einen lärmenden Bodenverdichter betätigt.
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