pte20241206002 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Violetter Mais trotz Farbe am gesündesten

Schale enthält laut neuer Untersuchung der University of Missouri viele nützliche Chemikalien


Violetter Mais: gewöhnungsbedürftig, aber sehr gesund (Foto: missouri.edu)
Violetter Mais: gewöhnungsbedürftig, aber sehr gesund (Foto: missouri.edu)

Columbia/Washington (pte002/06.12.2024/06:05)

Der in Südamerika wachsende Maiz Morado sieht aus, als sei er ungenießbar. Statt goldig gelb hat er eine dunkelviolette Farbe. Doch ungeachtet der ersten Assoziation, die diejenigen haben, die an gelben Mais gewöhnt sind, ist diese Sorte die gesündeste, haben Forscher der University of Missouri (Mizzou) und der Agricultural Research Service des US-Landwirtschaftsministeriums festgestellt.

Guter Schutz vor Krebs

Forscher Pavel Somavat von der Mizzou und die Genetikerin Sherry Flint-Garcia von der Bundesbehörde haben Dutzende von Mais-Sorten analysiert, den sie auf der Versuchsfarm der Hochschule gezogen hatten, und den Nährwert von blauem, rotem und violettem Mais mit dem des traditionellen gelben Mais verglichen. Die äußere Schicht der violetten Maiskörner enthält mehr Antioxidantien - sie schützen vor Krebs – als Blaubeeren, dazu noch Flavonoide, Phenolsäuren, Tannine und andere nützliche Chemikalien, die sich auch für neuartige Anwendungen in der Lebensmittelindustrie extrahieren lassen. Für acht bis zehn Euro pro Kilogramm ist dieser Mais auch in Europa erhältlich.

Der in Südamerika angebaute violette Mais verträgt das Klima von Missouri allerdings nicht so gut. Um das zu ändern, kreuzte Flint-Garcia diesen Mais mit traditionellem gelbem Mais, um ihn für gemäßigte Klimazonen nutzbar zu machen. Dabei blieben die ernährungsphysiologischen Vorteile erhalten. Diese Arbeit ist noch nicht beendet, weil der Ertrag der neuen Sorten noch zu gering ist, um kommerziell genutzt werden zu können.

Ersatz für Erdöl-Farben

Extrakte aus farbigem Mais könnten auch als Lebensmittelfarben genutzt werden, stellen die Forscher in ihrer Studie fest. Beispielsweise könne man dann auf den synthetischen Farbstoff Red Dye 40 verzichten, der auf Erdölbasis hergestellt wird. Er ist heute in vielen Lebensmitteln enthalten, so in Milchprodukten, Süßigkeiten und Getränken.

Die US-Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelzulassungsbehörde FDA hat Red Dye 40 zwar für den menschlichen Verzehr als sicher eingestuft, doch Studien bringen ihn mit Migräne, allergischen Reaktionen und sogar mit ADHS in Verbindung. Als Reaktion darauf hat Kalifornien kürzlich ein Gesetz verabschiedet, das rote und andere synthetische Farbstoffe in Mahlzeiten und Getränken, die in öffentlichen Schulen serviert werden, verbietet.

Teile von farbigem Mais, die normalerweise weggeworfen werden, könnten auch in ein wachsartiges Verpackungsmaterial mit antimikrobiellen Eigenschaften umgewandelt werden. Es könnte anstelle von Plastikfolie für den Schutz von Lebensmitteln verwendet werden, heißt es abschließend.

(Ende)
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