pte20250110002 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Moskito-Weibchen sterben bald an Todes-Sex

Forscher der Macquarie University haben Sperma der Männchen gentechnisch gezielt vergiftet


Amopheles-Mücke bei ihrem Mittagessen: große Hoffnung auf neuen Ansatz (Foto: Pete, pixabay.com)
Amopheles-Mücke bei ihrem Mittagessen: große Hoffnung auf neuen Ansatz (Foto: Pete, pixabay.com)

Sydney (pte002/10.01.2025/06:05)

Den schlechtesten und letzten Sex ihres Lebens haben künftig Moskito-Weibchen. Biowissenschaftler der Macquarie University haben Mücken-Männchen genetisch so modifiziert, dass das Sperma vergiftet ist und die Insekten kurz nach der Paarung sterben. Im Mücken-Sperma werden insektenspezifische Giftproteine produziert. Details zur neuen "Toxic Male Technique" (TMT) sind in "Nature Communications" nachzulesen.

Schneller und effektiver

Die Experten versprechen sich dank ihrer neuen Methode schnellere und effektivere Ergebnisse als die derzeitigen Verfahren bieten. Insekten sind eine wachsende Bedrohung für die globale Gesundheit und Landwirtschaft dar. Sie verursachen jährlich Hunderttausende von Todesfällen, Millionen von Infektionen und Kosten in Milliardenhöhe durch Ernteausfälle und in der Gesundheitsversorgung.

Als Überträger von Krankheiten wie Malaria, Dengue-Fieber, Zika, Chikungunya und Gelbfieber fungieren ausschließlich weibliche Stechmücken wie Aedes aegypti und Anopheles gambiae. Da die Wirksamkeit von Insektiziden aufgrund von Resistenzen abnimmt, könnte sich die genetische Biokontrolle als effektive Alternative etablieren, glauben die Forscher in Australien.

Nützliche Lebewesen bleiben

"Wie wir aus der COVID-19-Pandemie gelernt haben, ist es wichtig, die Ausbreitung derartiger Krankheiten so schnell wie möglich zu reduzieren, um Epidemien zu verhindern. Da TMT auf die weiblichen Mücken selbst und nicht auf ihre Nachkommen abzielt, ist es die erste biologische Kontrolltechnologie, die so schnell wie Pestizide wirken könnte, ohne nützliche Arten zu schädigen", sagt Macquarie-Biowissenschaftler Sam Beach.

Labortests mit Fruchtfliegen hätten gezeigt, dass sich die Lebenserwartung von Weibchen, die sich mit TMT-Männchen gepaart hatten, im Vergleich zu Weibchen, die sich mit nicht modifizierten Männchen gepaart hatten, um 37 bis 64 Prozent verkürzte. Als nächstes sind Tests mit echten Mücken geplant.

Die Ziele des Mücken-Giftstoffs sind nur bei Wirbellosen wie Mücken vorhanden, sodass sie für Säugetiere völlig unschädlich sind, und sie verursachen wahrscheinlich auch nur geringe Schäden, wenn sie von nützlichen Insekten oral aufgenommen werden, da sie dann eine nur geringe Wirkung haben, heißt es abschließend.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|